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Demografieportal

Gesellschaft im Wandel 

Immer mehr Hochbetage, Babyboomer gehen in Pension, der Fachkräftemangel nimmt zu: Der demografische Wandel ist spürbar. Er wirkt sich auf viele Lebensbereiche der Thurgauerinnen und Thurgauer aus - zum Beispiel auf den Arbeitsmarkt, die Zusammensetzung von Familien und Haushalten, den Wohnungsmarkt, die Sozialsysteme oder die Infrastruktur.

Wesentliche Ursache für den demografischen Wandel ist erstens die gestiegene Lebenserwartung. Zweitens haben Familien heute weniger Kinder als früher, die "nachrücken". Drittens wächst die Thurgauer Bevölkerung stark durch Zuzüge. In den letzten Jahrzehnten zogen vor allem aus dem Ausland viele Menschen zu.

Mit dieser Seite bieten wir Ihnen ein Einstiegsportal zu Themen rund um den demografischen Wandel. 


Altersstruktur 

Die Thurgauer Bevölkerung wächst und wird älter

In den letzten 50 Jahren gewann der Kanton Thurgau rund 100'000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 1970 wohnten 182'835 Menschen im Thurgau, 2020 waren es 282'080 Personen. Bald dürften über 300'000 Einwohnerinnen und Einwohner im Thurgau leben, im ersten Halbjahr 2023 wurde die Schwelle von 290'000 Personen überschritten.

Der Bevölkerungsaufbau hat sich seit 1970 deutlich verschoben. Allen voran nahm die ältere Bevölkerung zu: Der Anteil an Personen ab 65 Jahren stieg zwischen 1970 und 2020 von 12 % auf 18 % (+6 Prozentpunkte), jener der Kinder und Jugendlichen sank hingegen von 33 % auf 20 % (-13 Prozentpunkte).

2040 dürften über 335'000 Menschen im Thurgau leben

Gemäss Bevölkerungsszenario "Mittlere Zuwanderung" wächst die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner von 282'080 (2020) auf über 335'000 Personen bis ins Jahr 2040. Dies sind 19 % oder rund 53‘000 Personen mehr als heute.

In der Bevölkerung im Erwerbsalter (20-64 Jahre) wird es eine Verschiebung geben. Einerseits werden die Älteren im Erwerbsalter zahlreicher. Andererseits schrumpft der Anteil der 20- bis 64-jährigen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung von 62 % auf rund 55 % im Jahr 2040.

Im Szenario "Mittlere Zuwanderung" ist jede oder jeder Vierte im Jahr 2040 über 65 Jahre alt. Oder anders formuliert: Zwischen 2020 und 2040 dürfte die Zahl der Rentnerinnen und Rentner um 65 % zunehmen. Dies sind gut 30'000 über 65-Jährige mehr als heute. Kinder und Jugendliche nehmen in diesem Zeitraum wesentlich langsamer zu (+16 % oder +9'000 Personen), ihr Anteil bleibt bei etwa 20 %. 

 

Das Durchschnittsalter der Thurgauer Bevölkerung liegt bei 42 Jahren

Von 1970 bis 2020 ist das Durchschnittsalter der Thurgauer Bevölkerung um knapp acht Jahre gestiegen. 1970 lag es bei 34 Jahren. Heute ist der durchschnittliche Thurgauer Mann 41 Jahre und die Thurgauerin 43 Jahre alt. Seniorinnen sind im Schnitt ein Jahr älter als Senioren: über 65-jährige Frauen sind im Schnitt 75, Männer 74 Jahre alt (im Jahr 2020).

Durchschnittsalter der Thurgauer Bevölkerung
  1970 1980 1990 2000 2010 2020
Kanton Thurgau 32,9 36,0 36,3 37,6 40,1 42,0
Frauen 35,2 37,5 37,7 38,7 41,0 42,8
Männer 32,5 34,6 34,9 36,4 39,2 41,2
Datenquellen: Bundesamt für Statistik, 1970-2000: Eidgenössische Volkszählung (auf VZ 2000 harmonisierte Daten), 2010: Statistik der Haushalte und der Bevölkerung (STATPOP); 2020: Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau, Kantonale Bevölkerungserhebung

Rentnerinnen und Rentner sind im Schnitt 75 Jahre alt

Durchschnittsalter der über 65-Jährigen
  1970 1980 1990 2000 2010 2020
Kanton Thurgau 72,9 73,7 74,6 75,2 75,0 74,9
Frauen 73,3 74,2 75,2 75,8 75,7 75,5
Männer 72,4 72,9 73,8 74,3 74,0 74,1

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, 1970-2000: Eidgenössische Volkszählung (auf VZ 2000 harmonisierte Daten), 2010: Statistik der Haushalte und der Bevölkerung (STATPOP); 2020: Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau, Kantonale Bevölkerungserhebung

Entdecken Sie das Durchschnittsalter oder den Anteil der unter 20-Jährigen in den Gemeinden

Lesen Sie mehr → zum aktuellen Bevölkerungsstand → zur Altersstruktur → oder den Bevölkerunsszenarien.


Geburtenziffer 

Die Geburtenziffer ist für den Ersatz der Elterngeneration zu tief

Seit Ende des letzten Babyboom in den 1960er Jahren ging die sogenannte zusammengefasste Geburtenziffer deutlich zurück. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Lebensverlauf auf die Welt bringt. 1964 lag die zusammengefasste Geburtenziffer in der Gesamtschweiz noch bei 2,7 Kindern pro Frau. Anschliessend ging sie drastisch zurück und betrug Ende der 1970er Jahre 1,5 Kinder. Anders im Thurgau: Im Thurgau bewegte sich die Geburtenziffer noch bis Ende der 1980er Jahren bei knapp 2 Kindern pro Frau. Beide Geburtenziffern - jene in der Schweiz und jene im Thurgau - waren jedoch damals schon zu tief, um die Elterngeneration zu ersetzen. Dafür wären 2,1 Kinder pro Frau nötig.

In den 1990er Jahren näherte sich die Geburtenziffer im Thurgau jener der Gesamtschweiz an und lag auch zeitweise darunter. Seit 2012 ist sie (wieder) etwas höher als in der Gesamtschweiz (2020: Schweiz: 1,46; Thurgau: 1,56).

Ausländische Frauen bekommen nach wie vor etwas mehr Kinder als Schweizerinnen. Bei der Frage, in welchem Alter Mütter ihr erstes Kind bekommen, gibt es hingegen kaum mehr Unterschiede zwischen Schweizerinnen und Ausländerinnen: Im Schnitt mit 30 Jahren.

Kennzahlen zum Geburtenverhalten nach Nationalität (Schweiz, Ausland)

Kanton Thugau
  1981 1990 2000 2010 2020
Geburtenziffer (Total) 1,89 1,94 1,58 1,50 1,56
Schweizer Frauen 1,89 1,89 1,34 1,45 1,48
Ausländische Frauen 1,93 2,12 2,28 1,85 1,78
Alter der Mütter bei Geburt 1. Kind (Total) - 26,5 28,3 29,1 30,2
Schweizer Frauen - 27,3 29,7 29,4 30,3
Ausländische Frauen - 24,0 26,2 28,5 30,0

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, BEVNAT, ESPOP, STATPOP

Erforschen Sie mehr zum Thema → Geburten im Thurgau und Grafiken hierzu oder zur → Geburtenziffer in der Schweiz und Ersatz der Elterngeneration


Lebenserwartung 

Die Lebenserwartung ist über die Jahrzehnte gestiegen

Die Lebenserwartung bei Geburt ist in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik eine der höchsten der Welt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrug sie weniger als 50 Jahre. Dies war zum einen auf die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit und zum anderen auf tödliche Infektionskrankheiten auf allen Altersstufen zurückzuführen. Verbesserte Lebensbedingungen, Hygiene und Impfungen führten dazu, dass die Lebenserwartung im Verlauf des 20. Jahrhunderts anstieg. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg zudem die Lebenserwartung der Frauen schneller als jene der Männer.

Im Thurgau liegt heute die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen bei 85 Jahren und für Männer bei 81 Jahren. In jüngster Zeit stagnierte der langfristige Trend zu höherer Lebenserwartung.

Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen sind die Haupttodesursachen. Bei jüngeren Menschen sind Unfälle/Gewalt und Krebserkrankungen die häufigsten Gründe für das Ausscheiden aus dem Leben. Etwa 3 % aller Todesfälle betrifft Menschen, die unter 45 Jahre alt sind.

Lebenserwartung bei Geburt nach Geschlecht

Kanton Thurgau
  1981/1982 1989/1990 1999/2000 2009/2010 2019/2020
Männer 73,1 74,5 76,9 80,1 81,1
Frauen 79,5 81,2 82,7 84,4 85,2

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, Zweijährige Sterbetafeln

1970 gab es im Kanton noch keine/n Hundertjährige/n

Mit der gestiegenen Lebenserwartung gibt es inzwischen auch Hundertjährige im Kanton Thurgau.1970 war noch keine Person über 100 Jahre alt. Zehn Jahre später waren es drei Frauen und 1990 auch ein Mann. Über hundertjährige Männer sind aber immer noch eher selten anzutreffen (3 von 40 Personen im Jahr 2020).

Anzahl Hundertjährige und Ältere
  1970 1980 1990 2000 2010 2020
Kanton Thurgau 0 3 10 12 35 40
Frauen 0 3 9 9 27 37
Männer 0 0 1 3 8 3

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, 1970-2000: Eidgenössische Volkszählung (auf VZ 2000 harmonisierte Daten), 2010: Statistik der Haushalte und der Bevölkerung (STATPOP); 2020: Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau, Kantonale Bevölkerungserhebung

Hier finden Sie weitere Informationen → zur Lebenserwartung → zur Zahl der Todesfälle → und zu den Todesursachen → zu den Hundertjährigen und Älteren in der Schweiz und den Kantonen .


Migration und Wanderungsbewegungen 

Die Bevölkerung wächst durch Zuwanderung

Wie stark die Bevölkerung wächst, wird hauptsächlich durch die Zuwanderung aus dem Ausland bestimmt. Der Thurgau gehört darüber hinaus zu jenen Kantonen, die auch Bevölkerung aus anderen Kantonen gewinnen. Der Zuwachs aus anderen Kantonen ist aber wesentlich geringer als jener aus dem Ausland.

Am häufigsten ziehen 20- bis 39-Jährige zu (aus dem In- und Ausland). Im Schnitt der Jahre 2020/2022 war etwa jede oder jeder zweite Zugezogene in diesem Alter. In den 1980er-Jahren waren mehr in dieser Altersklasse zugezogen als heute. Heute ziehen vermehrt auch Menschen zu, die über 40 Jahre alt sind. Die Zuwanderung verlangsamt den Wandel in der Gesellschaftsstruktur daher nur bedingt, da auch die Zugezogenen im Laufe der Zeit älter werden.

 

Pensionäre wandern ins Ausland ab

Bei den über 65-Jährigen gibt es mehr Menschen, die vom Thurgau in das Ausland abwandern als von dort einwandern. Bei den über 65-Jährigen wanderten im Schnitt der Jahre 2020/22 70 Personen (pro Jahr) mehr aus als ein. In der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen, die kurz vor dem ordentlichen Rentenalter stehen, war der Auswanderungsüberschuss noch höher: 120 Personen (im Schnitt pro Jahr).

Dass der Wanderungssaldo in diesen Altersguppen trotzdem positiv ist, hängt mit den Nettozuzügen aus anderen Kantonen zusammen: Dieser lag im Schnitt der Jahre 2020/22 bei 300 Personen pro Jahr.

Die ausländische Bevölkerung hat einen anderen Altersaufbau als die Schweizer Bevölkerung

In der ausländischen Bevölkerung gibt es deutlich mehr Personen die im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren sind (2020: 72 %) als in der schweizerischen Bevölkerung (58 %). Gleichzeitig sind in der ausländischen Bevölkerung weniger im Rentenalter: 8 % der ausländischen Bevölkerung sind über 65 Jahre alt, bei der schweizerischen Bevölkerung sind es  22 %.

Dass vergleichsweise wenige über 65-Jährige mit ausländischem Pass im Thurgau wohnen, dürfte auch mit den Einbürgerungen zusammenhängen. Etwa jede fünfte Pensionärin oder jeder fünfte Pensionär ist im Ausland geboren. Von den im Ausland Geborenenen (über 65-Jährigen) hat die Hälfte die Schweizer Staatsangehörigkeit (2020: 51 %), die andere Hälfte eine ausländische (49 %). 

 

Bei den über 65-jährigen ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung tief, aber steigend

Ein Viertel der Bevölkerung hat heute eine ausländische Staatsangehörigkeit. Unter den Personen im Erwerbsalter (20-64 Jahre) ist der Anteil mit 30 % am höchsten. Bei den über 65-Jährigen ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung gering, aber steigend. Die meisten Älteren mit ausländischer Staatsangehörigkeit stammen aus Deutschland. Seit 1970 gibt es bei den über 65-Jährigen aber mehr Personen mit einer Nationalität aus einem anderen Land; etwa aus Italien, Österreich und dem ehemaligen Jugoslawien.

Anteil der ausländischen Bevölkerung nach Alter
  1970 1980 1990 2000 2010 2020
Kanton Thurgau 18,6 15,3 18,1 19,6 21,2 25,2
0-19  18,4 16,3 19,5 21,4 20,9 24,3
20-64 21,8 17,7 20,9 22,1 24,6 29,6
65+ 4,2 3,8 3,6 5,7 10,1 11,6

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, 1970-2000: Eidgenössische Volkszählung (auf VZ 2000 harmonisierte Daten), 2010: STATPOP;
2020: Dienststelle für Statistik, Kantonale Bevölkerungserhebung

 

 

Entdecken Sie den Anteil der ausländischen Bevölkerung auf Gemeindeebene

Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseiten  → zu den Zu- und Wegzügen aus dem In- und Ausland → zur ausländischen Bevölkerung → zu den Einbürgerungen → und zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund.


Im Fokus: Erwerbstätigkeit 

Nachwuchs fehlt auf dem Arbeitsmarkt

Arbeitnehmende aus geburtenstarken Jahrgängen verabschieden sich mehr und mehr vom Arbeitsmarkt. Gegen 2030 werden die letzten der geburtenstarken Jahrgänge (1946-1964) das gesetzliche Rentenalter erreicht haben. Sie hinterlassen bereits heute Lücken im Arbeitsmarkt. Die jungen Menschen, die am Berufsanfang stehen (20- bis 24-Jährige) waren 2020 bereits zahlenmässig geringer als die 60- bis 64-Jährigen, die bald in Rente gehen werden. 
Insgesamt waren in den letzten 30 Jahren sechs Generationen auf dem Arbeitsmarkt vertreten. Die Babyboomerinnen und Babyboomer (Jahrgänge 1946-1964) dominierten bis 2009 den Schweizer Arbeitsmarkt und wurden danach von der Generation X (1965-1980) abgelöst. Aktuell sind die Millennials Y (1981-1996) im Aufwind und junge Erwachsene der Generation Z (1997-2012).

 

Deutlich mehr Frauen erwerbstätig als vor dreissig Jahren

Die verstärkte Erwerbstätigkeit der Frauen ist zunehmend auf dem Arbeitsmarkt sichtbar und bei den Älteren im Erwerbsalter angekommen: Der Anteil der erwerbstätigen 55- bis 64-jährigen Frauen ist 39 % im Jahr 1990 auf 65 % in den Jahren 2020/2022 gestiegen. Dennoch sind Frauen in dieser Altersgruppe nach wie vor seltener im Arbeitsmarkt vertreten als gleichaltrige Männer. Bei den 55- bis 64-jährigen Männern nahm der Anteil der Erwerbstätigen im Vergleich zu früheren Jahren sogar ab; von 91 % (1990) auf 80 % (2020/2022). Die Beobachtung, Männer arbeiten weniger, stimmt aber nicht für die Pensionäre: Nach Eintritt ins ordentliche Rentenalter gingen 2020/2022 wieder gleich viele Männer (zwischen 65 und 74 Jahren) einer Erwerbstätigkeit nach als vor dreissig Jahren (2020/2022 und 1990 je 14 %). Der Anteil der erwerbstätigen Frauen lag im Jahr 2020/22 in dieser Altersgruppe bei 8 %.

Insgesamt gingen in den Jahren 2020/2022 11 % der 65- bis 74-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach.

 

Hinweis: Erwerbstätig sind Personen ab 15 Jahren, die in der Referenzwoche mindestens eine Stunde in der Woche gegen Entlöhnung gearbeitet haben. → zu den Daten: Bevölkerung ab 55 Jahren nach Altersklassen, Geschlecht und Erwerbstätigkeit, 1990-2020/22

Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft ist bei Senioren seltener geworden

Erwerbstätige Seniorinnen und Senioren waren im Jahr 1970 hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt (37 %). 1990 waren dies 23 % und nach weiteren zwanzig Jahren 7 %. Auf etwas tierem Niveau bleibt der Anteil seither (4 % bis 7 %).

In den Jahren 2020/2022 waren die über 65-jährigen Seniorinnen und Senioren meistens im Dienstleistungssektor anzutreffen (56 %), vor zehn Jahren waren es 45 % gewesen. Oft ist die Gruppe der Älteren im Bereich "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen" tätig (2020/22: 16 %).

Eine eigene Themenseite widmet sich der → Erwerbstätigkeit rund ums Pensionsalter, hier erfahren Sie mehr zu den  → Generationen auf dem Arbeitsmarkt .


Im Fokus: Wohnen im Alter 

Vier von fünf Personen im Pflegeheim sind über 80 Jahre alt

Im Jahr 2020 wohnten 3'500 Thurgauerinnen und Thurgauer in einem Pflegeheim, die meisten von ihnen in einem Pflegeheim im Kanton Thurgau. Etwa 5 % wurden in einem Pflegeheim ausserhalb des Kantons betreut. Im Jahr 1970 waren die Menschen in Kollektivhaushalten noch jünger: Über 60 % waren höchstens 80 Jahre alt. Bis zur Jahrtausendwende hat sich das Verhältnis gekehrt: Rund 30 % waren unter 80 Jahre alt, 70 % älter. 2020 waren 80 % der Pflegeheimbewohner 80 Jahre oder älter. 

Im Verhältnis zur wachsenden Zahl älterer Menschen gibt es heute weniger Langzeitplätze als in früheren Jahren. Dies ist nicht nur im Thurgau, sondern auch schweizweit der Fall.

Verschiebung hin zu Spitex

Immer mehr Menschen nehmen Leistungen der Spitex (Hilfe und Pflege zu Hause) in Anspruch. Ein Viertel der über 80-Jährigen bezieht Langzeitpflege zu Hause. Der Zeitaufwand steigt in der Tendenz seit Jahren. 

 

Senioren, die im Privathaushalt leben, haben grosse Wohnungen

Wenn Rentnerinnen und Rentner in einem Privathaushalt wohnen, haben sie im Schnitt mehr Platz zum Wohnen als die jüngere Bevölkerung. Im Schnitt stehen über 65-jährigen Thurgauerinnen und Thurgauern rund 80 m2 zur Verfügung, 25- bis 64-Jährigen stehen zehn Quadratmeter weniger zur Verfügung.

Lesen Sie auf diesen Themenseiten weiter → zu den Pflegeheimen  → zur Hilfe und Pflege zuhause (Spitex) oder → zu den Wohnverhältnissen.


Im Fokus: Evangelische und katholische Religionszugehörigkeit 

Immer weniger Menschen gehören einer Landeskirche an

Im Jahr 1970 waren fast alle Thurgauerinnen und Thurgauer entweder evangelisch (54 %) oder katholisch (44 %). In den nachfolgenden Jahrzehnten gehörten immer weniger Einwohnerinnen und Einwohner einer der beiden Landeskrichen an. Die Mitgliederzahlen schwanden vor allem in der evangelischen Kirche. Im Jahr 2020 hielten sich schliesslich die Anteile der evangelischen und der katholischen Bevölkerung fast die Waage (31 % und 30 %).

Die ältere Bevölkerung gehört öfters einer Landeskirche an als die jüngere. Bei den Katholiken sind die Anteile nach Altersgruppen vergleichsweise ausgewogen: So war 2020 die über 60-jährige Bevölkerung zu etwa 32 % katholisch und die 20- bis 59-jährige mit 30 % fast ebenso oft.

 

1970 war die Bevölkerung fast ausnahmslos evangelisch oder katholisch

 
 
 

Wie sich andere Religionen im Thurgau entwickelt haben finden Sie hier → Religionen, Konfessionen.

Linksammlung 

... zu Themen auf unserer Homepage, welche die demografische Entwicklung beleuchten 

Bevölkerung und Haushalte

Soziales und Gesundheit

Bildung, Kultur

Wirtschaft und Arbeit

Bauen und Wohnen

Staat und Politik

... zu weiteren Veröffentlichungen (ausserhalb unserer Homepage)

Kanton Thurgau

Bundesamt für Statistik

Schweizerisches Gesundheitsbservatorium, OBSAN

Beratungen und Stellungnahmen auf Bundesebene

Weitere Informationen 

Erhebungen und Begriffe

  • Eidgenössische Volkszählung bis zum Jahr 2000

Für die Erfassung der Bevölkerung war von 1850 bis 2000 die Eidgenössische Volkszählung das wichtigste Instrument. Sie lieferte alle 10 Jahre Informationen zur Entwicklung der gesamten Bevölkerung, zu Haushalten, Bildung, Erwerbstätigkeit und vielem mehr. In den 150 Jahren, in denen die Volkszählung durchgeführt wurde, hat sich die Fragestellung entsprechend den gesellschaftlichen Entwicklungen laufend angepasst. Um die Entwicklung über die Jahre übergreifend darstellen zu können, mussten verschiedene Harmonisierungen und Vereinfachungen vorgenommen werden. Die meisten hier dargestellten Auswertungen basieren daher auf der harmonisierten Volkszählung 1970-2000 (auf das Jahr 2000 harmonisiert).

  • Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) und Struktruerhebungen

2010 wurde das bisherige Eidgenössische Volkszählungssystem abgelöst. Seither stammen grundlegende Informationen zum Bestand und zur Struktur der Bevölkerung aus den Einwohnerregistern. Die jährlichen Registererhebungen des Bundesamtes für Statistik, Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP), werden um repräsentative Stichprobenerhebungen ergänzt. Bei den sogenannten Strukturerhebungen wird nur ein Teil der Bevölkerung befragt und die Angaben anschliessend auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Sie liefern zusätzliche Informationen zu den Themen, die nicht in Einwohnerregistern erfasst sind (zum Beispiel zur Familienzusammensetzung, Arbeit, Mobilität, Bildung, Sprache und Religion). Um aus der Stichprobe möglichst detaillierte Auswertungen erstellen zu können, werden Stichproben zusammengelegt. Die nächsten "gepoolten" Auswertungen (der Jahre 2020, 2021, 2022) stehen voraussichtlich 2024 oder 2025 zur Verfügung.

Erwerbstätig sind in der Strukturerhebung alle Personen ab 15 Jahren, die in der Referenzwoche mindestens eine Stunde in der Woche gegen Entlöhnung gearbeitet haben.

  • Kantonale Bevölkerungserhebung

Im Kanton Thurgau ist für den Finanzausgleich der politischen Gemeinden und für zahlreiche Verteilschlüssel die kantonale Bevölkerungserhebung der Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau massgebend. Diese ist seit 2015 ebenfalls registerbasiert und stützt sich auf das Kantonale Personen und Objektregister (PEROB) ab. Der verwendete Bevölkerungsbegriff ist soweit wie möglich jenem des Bundesamtes für Statistik angepasst.

  • Wohnsitzbegriff

Bei der Analyse von Daten aus früheren Volkszählungsergebnissen gilt es darüber hinaus zu berücksichtigen, dass die frühere Volkszählung (bis 2000) auf dem Konzept der Wohnbevölkerung nach wirtschaftlichem Wohnsitz basierte. Der wirtschaftliche Wohnsitz ist die Gemeinde, in der sich eine Person die meiste Zeit aufhält, deren Infrastruktur sie benützt und von der aus sie den täglichen Weg zum Arbeits- bzw. Ausbildungsort aufnimmt. Erfasst wurden bis 2000 in den Volkszählungsdaten also beispielsweise auch Saisonarbeiter (Ausweis A) oder Kurzaufenthalter (Ausweis L) mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als 12 Monaten.

Seit 2010 ist der zivilrechtliche Wohnsitz massgebend. Der Wohnsitz befindet sich dort, wo man sich mit der Absicht des dauernden Verbleibens aufhält, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat und Steuern zahlt.

Aktualisierung

Die Website "demografische Entwicklung" wird in unregelmässigen Abständen aktualisiert.

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