Ausländische Bevölkerung

Zunahme aus dem Ausland bleibt hoch

Seit geraumer Zeit trägt die Zuwanderung aus dem Ausland wesentlich zum Wachstum der Thurgauer Wohnbevölkerung bei. Auch 2023 war das Wachstum der ständigen ausländischen Bevölkerung hoch. Mit 3,1 % war es etwas geringer als im Vorjahr (+3,4 %). Absolut betrachtet wuchs die ausländische Bevölkerung um 2‘360 Personen.

Ende 2023 zählten rund 77'600 ausländische Staatsangehörige im Thurgau zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Thurgauer Gesamtbevölkerung lag bei 26,5 %. In der Gesamtschweiz ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung gleich hoch (2022: 26,0 %).

760 neue Einwohnerinnen und Einwohner aus Deutschland

Deutsche Staatsangehörige bilden im Kanton Thurgau die mit Abstand grösste Ausländergruppe. Rund 25'900 Deutsche wohnten Ende 2023 im Thurgau. 2023 stieg die Zahl der deutschen Einwohnerinnen und Einwohner um 760 Personen oder 3,0 %. Im Vorjahr war das Wachstum der Deutschen mit 4,1 % etwas ausgeprägter gewesen. Noch höher war der Zustrom aus dem nördlichen Nachbarland im Zeitraum 2007 bis 2013 gewesen; damals hatten jährlich über 1'000 Deutsche ihren Wohnsitz in den Thurgau verlegt (im Jahr 2008: über 2'000 Personen). In den darauffolgenden Jahren (bis 2021) hatte sich der Zuwachs aus Deutschland bei gut 2 % eingependelt.

Italienerinnen und Italiener bilden die zweitgrösste Ausländergruppe (10'100 Personen). Sie ist um moderate 1,0 % gewachsen (+100 Personen). Im Jahr 2000 waren Italienerinnen und Italiener noch die grösste Gruppe gewesen. Damals lag ihr Anteil an der ausländischen Wohnbevölkerung bei 22 %, Ende 2023 machte ihr Anteil 13 % aus. Der Anteil der Deutschen kletterte seit 2000 von 13 % auf 33 %, wo er seit 2011 verbleibt.

Zuwanderung aus östlichen EU-Staaten setzt sich fort

Seit einigen Jahren wird ein deutlicher Bevölkerungszuwachs aus Zentral- und Osteuropa registriert. 2023 nahm die Bevölkerung aus Polen (+310 Personen), Rumänien (+240 ), und Ungarn (+200) merklich zu. Vier von fünf der Einwohnerinnen und Einwohnern aus diesen Ländern haben eine B-Aufenthaltsbewilligung. Zum Vergleich: Bei den grösseren Bevölkerungsgruppen aus Deutschland, Italien, Nordmazedonien oder Portugal überwiegen die Niederlassungsbewilligungen.

Staatsangehörige aus Polen bilden mittlerweile die fünftgrösste ausländische Bevölkerungsgruppe. 2023 zählten rund 2'900 Polinnen und Polen zur ständigen Wohnbevölkerung im Thurgau, dies sind mehr als doppelt so viele wie 2015 (1'300 Personen). Trotz des Wachstums ist ihr Anteil an der ausländischen Bevölkerung  (4 %) vergleichsweise gering.

94 % der ausländischen Wohnbevölkerung stammen aus Europa

Die ausländische Bevölkerung stammt aus etwa 140 Herkunftsländern, von A wie Afghanistan bis Z wie Zypern. Die meisten kommen aus einem Mitgliedstaat der EU (73 % der ausländischen Bevölkerung), 94 % aus Europa. 4 % der ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner stammen aus Asien und gut 1 % aus Afrika.

Kreuzlingen mit einem hohen Anteil ausländischer Staatsangehörigen

In einigen Gemeinden am Bodensee und Rhein ist der Anteil ausländischer Staatsangehöriger überdurchschnittlich: In Kreuzlingen, Gottlieben, Diessenhofen, Tägerwilen, Münsterlingen, Bottighofen, Arbon hat mehr als jede oder jeder Dritte einen ausländischen Pass. Einen vergleichsweise hohen Anteil ausländischer Staatsangehöriger verzeichnen auch Rickenbach (40 %) und Amriswil (34 %).

In Kreuzlingen ist der Ausländeranteil mit 56,5 % kantonsweit am höchsten. Hier wohnt mehr ausländische als Schweizer Bevölkerung. Schweizweit gab es 2022 zehn weitere Gemeinden mit einem Ausländeranteil von 50 % oder mehr - diese Gemeinden sind bevölkerungsmässig kleiner als Kreuzlingen.

Bevölkerung aus Deutschland wohnt am Bodensee und Rhein

Ende 2023 wohnten in Kreuzlingen rund 13'000 Ausländerinnen und Ausländer, davon stammen die meisten aus Deutschland (7'340 Personen). Noch etwas stärker sind die Deutschen in den Nachbargemeinden Bottighofen und Tägerwilen vertreten: In Bottighofen kommen 75 % der ausländischen Bevölkerung aus Deutschland, in Tägerwilen 65 % (Kreuzlingen: 56 %). Auch in Gottlieben und am Untersee - etwa in Salenstein, Berlingen und Ermatingen - überwiegen Deutsche innerhalb der ausländischen Wohnbevölkerung klar (Anteile von rund 70 % oder mehr).

In Frauenfeld sind Italienerinnen und Italiener (1'240 Personen) sowie Portugiesinnen und Portugiesen (1'070 Personen) die beiden grössten Ausländergruppen. In der Amriswiler ausländischen Wohnbevölkerung überwiegen Staatsangehörige aus Nordmazedonien (990 Personen).

Viele Ausländerinnen und Ausländer sind im erwerbsfähigen Alter

Der Grossteil der ausländischen Wohnbevölkerung ist im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren. In der ausländischen Wohnbevölkerung gehören deutlich mehr Menschen (72 %) zu dieser Altersklasse als in der Wohnbevölkerung mit Schweizer Pass (56 %). Während der Anteil der jungen Menschen (unter 20 Jahren) in der ausländischen Bevölkerung ähnlich ausgeprägt ist wie in der schweizerischen, so gibt es in der ausländischen Bevölkerung vor allem weniger ältere Menschen (9 % der ausländischen Bevölkerung). Bei den Thurgauerinnen und Thurgauern mit Schweizer Pass beträgt der Anteil der über 65-Jährigen 23 %.

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Publikation

Weitere Resultate zur Wohnbevölkerung im Jahr 2023 können Sie der Statistischen Mitteilung Nr.1/2024 entnehmen.

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