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Bevölkerungsbilanz

Weniger Geburten, gestiegene Einwanderungen

Wie stark die Einwohnerzahl zunimmt, hängt von den Geburten und Todesfällen, den Zu- und Wegzügen ab - den Komponenten der Bevölkerungsbilanz (siehe Box: Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung).

Im Jahr 2023 gab es im Kanton Thurgau 2'750 Geburten. Dies sind 100 Geburten weniger als im Vorjahr. Zwei Jahre zuvor, im Jahr 2021, ist die Zahl mit über 3'000 Geburten besonders ausgeprägt gewesen - so hoch wie zuletzt Anfang der 1990er-Jahre. Die Zahl der Todesfälle ist 2023 ebenfalls gesunken: um 85 auf rund 2'260 Personen. Der Geburtenüberschuss (Geburten minus Todesfälle) ging dadruch geringfügig zurück und lag bei rund 490 Personen. Seit einigen Jahren ist der Geburtenüberschuss im Thurgau rückläufig. 2023 war in zwölf Kantonen der Geburtenüberschuss negativ, in diesen Kantonen sind mehr Menschen gestorben als Kinder geboren wurden.

Gemäss den Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (STATPOP) lag der Bevölkerungsgewinn aus den Zu- und Wegzügen bei rund 5'100 Personen, dies sind fast 1'900 Personen mehr als im Vorjahr. Das deutliche Plus hängt hauptsächlich mit den Personen aus der Ukraine zusammen. Die im Jahr 2022 eingewanderten Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S wechselten 2023 von der nichtständigen zur ständigen Wohnbevölkerung (siehe Box: Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung). 

-> mehr zum Thema
Ausländische Bevölkerung
Asyl, Schutzbedürftige

Bevölkerungsbewegung
Kanton Thurgau, 2019-2023, in Personen

  2019 2020 2021 2022 2023
Geburten 2'884 2'882 3'020 2'850 2'750
Todesfälle 2'085 2'253 2'327 2'348 2'263
Geburtenüberschuss
(Geburten minus Todesfälle)
799 629 693 502 487
Zuzüge1 11'414 11'841 11'560 12'393 14'482
Wegzüge 9'117 9'016 9'159 9'176 9'397
Wanderungssaldo
(Zuzüge minus Wegzüge)
2'297 2'825 2'401 3'217 5'085

1 Inkl. Übertritte in die ständige Wohnbevölkerung
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP

 

Geburten- und Wanderungssaldo seit 1981

 

-> mehr zum Thema Geburten, Todesfälle
Zuzüge, Wegzüge 

Weniger Geschlechtsänderungen im Jahr 2023

Seit dem 1. Januar 2022  können Personen mit Transidentität oder einer Variante der Geschlechtsentwicklung, ihr eingetragenes Geschlecht und ihren Vornamen im Personenstandsregister mittels Erklärung gegenüber dem Zivilstandsamt ändern; es kann weiterhin nur das männliche oder das weibliche Geschlecht eingetragen werden.

Im Jahr 2023 gab es im Kanton Thurgau 20 Geschlechtsänderungen im Personenstandsregister. Die Thurgauerinnen und Thurgauer, die ihr eingetragenes Geschlecht im Register ändern liessen waren zwischen 13 und 47 Jahre alt. Jugendliche unter 16 Jahren benötigen die Zustimmung der Erziehungsberechtigten oder der gesetzlichen Vertretung.

Geschlechtsänderungen
Kanton Thurgau, 2022-2023, in Personen

  2022 2023
Total 36 20
Geschlechtseintrag Mann zu Frau 19 13
Geschlechtseintrag Frau zu Mann 17 7

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, BEVNAT

Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung 

In der Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung wird der Bevölkerungsstand aus dem Anfangsbestand und den Bewegungskomponenten berechnet. Zu den Bewegungskomponenten zählen Geburten, Todesfälle, Zu- und Wegzüge sowie auch Bürgerrechtswechsel. Die Bilanz basiert seit 2011 auf der Statistik der Haushalte und der Bevölkerung (STATPOP) des Bundesamtes für Statistik. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethode und einer anderen Abgrenzung der ausländischen Wohnbevölkerung ergeben sich Abweichungen zur kantonalen Bevölkerungserhebung. In der kantonalen Bevölkerungserhebung wird der Bestand der ständigen Wohnbevölkerung gemäss den Einwohnerregistern der Politischen Gemeinden erhoben. Bei der ausländischen Bevölkerung ist das Merkmal der Ausländerkategorie relevant (Ausweise C, B, L länger 12 Monate).

In STATPOP zählen Personen mit Bewilligungen, die auf einen kürzeren Aufenthalt ausgerichtet sind in den ersten zwölf Anwesenheitsmonaten zur nichtständigen Wohnbevölkerung. Ist die gesamte Aufenthaltsdauer länger als 12 Monate, gehen sie von der nichtständigen zur ständigen Wohnbevölkerung über. Diese Übertritte fliessen "zeitverzögert" ein Jahr später in die Zahl der Einwanderungen ein und können diese massgeblich beeinflussen. So wirkten sich die im Jahr 2022 aus der Ukraine kommenden Personen mit Schutzstatus S deutlich auf die Einwanderungen im Jahr 2023 aus.

Nichtständige Wohnbevölkerung bleibt trotz Rückgang hoch

2'850 Personen zählten Ende 2023 im Thurgau gemäss der Bundesstatistik STATPOP zur nichtständigen Wohnbevölkerung. Ziehen ausländische Staatsangehörige aus dem Ausland zu, und ist der Aufenthalt zunächst zeitlich befristet, zählen sie zur sogenannten "nichtständigen Wohnbevölkerung". Dies sind Personen, die eine Bewilligung (Ausweis L, F, N und S) für unter 12 Monate haben. Sobald sie länger als ein Jahr in der Schweiz leben oder wenn etwa eine andere Aufenthaltsbewilligung (etwa Ausweis B) erworben wurde, ändert sich in der Bundesstatistik (STATPOP) der Status dieser Personen: Sie wechseln von der nichtständigen zur ständigen Wohnbevölkerung. Da die im Jahr 2022 eingewanderten Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S 2023 in die ständige Wohnbevölkerung wechselten, ging die Zahl der nichtständigen Wohnbevölkerung zurück. Im Vergleich zu früheren Jahren zeigt die nichtständige Wohnbevölkerung jedoch nach wie vor einen hohen Bestand.

 

Daten und weitere Informationen