Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Einbürgerungen, Doppelbürger

765 Einbürgerungen im Jahr 2022

Die Zahl der Bürgerrechtserwerbe schwankt von Jahr zu Jahr. 2022 gab es im Thurgau 765 Einbürgerungen. Zuvor hatten jeweils gut 800 bis 1'000 Personen die Schweizer Staatsangehörigkeit erworben. Geringere Einbürgerungszahlen hängen auch mit dem Bearbeitungsstand von Einbürgerungsgesuchen zusammen und spiegelt nicht unbedingt eine geringere Zahl von Gesuchen wider. 2022 konnten etwa weniger pendente Verfahren der erleichterten Einbürgerungen abgeschlossen werden, wodurch die Pendenzen in diesem Bereich stiegen. 

Das Wichtigste in Kürze...

  • 2022 wurden 765 Personen eingebürgert.

  • Drei von vier Einbürgerungen erfolgen im ordentlichen Verfahren.

  • Die Thurgauer Bevölkerung schweizerischer Nationalität wächst hauptsächlich durch Einbürgerungen.

Drei von vier Einbürgerungen im ordentlichen Verfahren 

In den meisten Fällen wird die Schweizer Staatsangehörigkeit auf dem Weg der ordentlichen Einbürgerung erworben. Im Jahr 2022 waren dies im Thurgau rund 600 Fälle. Zu einer erleichterten Einbürgerung kam es in 160 Fällen. Der Weg des erleichterten Verfahrens steht ausländischen Ehepartnern von Schweizerinnen und Schweizern sowie ausländischen Kindern eines schweizerischen Elternteils offen.

Erwerb des Schweizer Bürgerrechts nach Art des Erwerbs
Kanton Thurgau

  2000 2010 2020 2021 2022
Total 713 698 877 949 765
   davon ordentliche Einb. 491 465 596 716 601
   davon erleicherte Einb. 190 226 278 224 160

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, PETRA (2000, 2010), STATPOP

 

 

Höhere Einbürgerungsziffer in der Schweiz

Die Zahl der Bürgerrechtserwerbe liegt im Thurgau tiefer als in der Gesamtschweiz. 2022 wurden landesweit pro hundert ausländische Niedergelassene und Aufenthalter 1,9 Personen eingebürgert (rohe Einbürgerungsziffer), im Thurgau waren es 1,1 Personen. Ähnlich tief (1,2 %) war die Einbürgerungsrate zuletzt im Jahr 2013 gewesen.

Fast die Hälfte der Eingebürgerten in der Schweiz geboren

Etwas weniger als die Hälfte der Eingebürgerten (360 Personen) wurden in der Schweiz geboren; die meisten von ihnen (84 %) waren jünger als 30 Jahre. Die "neuen" Schweizerinnen und Schweizer mit Geburtsort im Ausland sind zum Zeitpunkt der Einbürgerung in der Regel älter: Nur 15 % waren unter 30 Jahre, die meisten waren zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Jede oder jeder zweite Eingebürgerte stammt aus Deutschland

Die Thurgauer Einwohnerinnen und Einwohner, die den Schweizer Pass erhielten, stammten überwiegend aus Deutschland. Im Jahr 2022 wurden etwa 350 Deutsche, 90 Nordmazedonierinnen und Nordmazedonier und 80 Italienerinnen und Italiener eingebürgert. In diesen drei Gruppen sank die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr. 

 

Schweizer Bevölkerung wächst durch Einbürgerungen

Die Bevölkerung schweizerischer Nationalität wächst neben Zuzügen und Geburten auch durch Einbürgerungen von ausländischen Staatsangehörigen. Im Thurgau war in den letzten Jahren über die Hälfte des Wachstums der Schweizer Bevölkerung auf Einbürgerungen zurückzuführen. Im Jahr 2022 gingen sogar 66 % des Wachstums auf das Konto des Nationalitätenwechsels.

-> mehr zum Thema Bevölkerungsbilanz

Gut jeder zehnte Thurgauer mit Schweizer Pass ist Doppelbürger

12 % der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren sind im Kanton Thurgau Doppelbürgerinnen und Doppelbürger (20'600 Personen im Schnitt der Jahre 2015-2017). Am häufigsten haben sie einen italienischen (23 %), deutschen (16 %) oder türkischen Zweitpass (7 %). Die meisten Doppelbürgerinnen und Doppelbürger haben die Schweizer Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung erhalten, jede oder jeder Dritte erhielt sie bei Geburt.

Das Doppelbürgerrecht ist in der Schweiz seit dem 1. Januar 1992 ohne Einschränkungen erlaubt. Wenn eine Person die Schweizer Staatsangehörigkeit erwirbt, kann es jedoch sein, dass das Recht des Herkunftsstaates den automatischen Bürgerrechtsverlust vorsieht. Eine Doppelbürgerschaft ist dann nicht möglich.

 

Daten und weitere Informationen

Daten

Ebene Kanton
Erwerb des Schweizer Bürgerrechts nach Art des Erwerbs, 1999-2022  
Erwerb des Schweizer Bürgerrechts nach ehemaliger Staatsangehörigkeit, 2011-2022 
Erwerb des Schweizer Bürgerrechts nach Geburtsland und Alter, 2015-2022
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, PETRA, STATPOP (ab 2011)

Bevölkerung ab 15 Jahren nach doppelter Staatszugehörigkeit, 2015/2017
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, Strukturerhebungen

Ebene Kanton, Bezirke und Gemeinden
Erwerb des Schweizer Bürgerrechts, 2011-2022
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP

Weitere Daten zum Erwerb des Schweizer Bürgerrechts nach Geschlecht finden Sie in den Tabellen zur Bevölkerungsbilanz.

Erhebungen und Begriffe

Die Daten zum Erwerb des Schweizer Bürgerrechts stammen seit 2011 aus der registergestützten Erhebung (STATPOP) des Bundesamtes für Statistik (bis einschliesslich 2010: PETRA). Die Statistik der Bevölkerung und der Haushalte wird durch eine Stichprobenerhebung ergänzt, der sogenannten Strukturerhebung. In der Strukturerhebung werden Informationen erfragt, die nicht in den Registern enthalten sind, wie zum Beispiel die Angaben zur doppelten Staatszugehörigkeit.

Ergebnisse aus Stichproben sind mit gewissen Unschärfen behaftet. Wie gross der Unschärfebereich ist, wird durch das Vertrauensintervall angezeigt. Dieses gibt den Bereich an, in dem sich der wahre Wert für die Gesamtbevölkerung mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit befindet. Indem Stichproben aus mehreren Jahren zusammengelegt ("gepoolt") werden, kann der Unschärfebereich verkleinert werden. Zudem ermöglicht das Zusammenlegen von Stichproben, abhängig von der Fragestellung, Auswertungen für kleinere Gruppen oder Regionen zu erstellen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Erhebungen finden Sie auf der Seite Bevölkerung (Erhebungen).

Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Bundesamt für Statistik
Migration und Integration, Staatsbürgerschaft