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Zuzüge, Wegzüge

Hohe Einwanderung im Jahr 2023. Lesen Sie mehr zu den provisorischen Ergebnissen.

Zunehmender Wanderungsgewinn

Im Kanton Thurgau wächst die Bevölkerung nach wie vor stärker als in der Gesamtschweiz. Den Ausschlag für dieses Bevölkerungswachstum geben vor allem die Wanderungsbewegungen mit dem Ausland und mit anderen Kantonen. Jahr für Jahr ziehen per saldo (Zuzüge minus Wegzüge) deutlich mehr Personen aus dem Ausland und aus anderen Kantonen in den Thurgau als in die umgekehrte Richtung.

Das Wichtigste in Kürze…

  • Die Einwanderung aus dem Ausland hat 2022 kräftig zugelegt.

  • Aus anderen Kantonen sind etwas weniger als in den beiden Vorjahren zugezogen. Viele Neuankömmlinge kommen aus den Bezirken Winterthur und Bülach. Aus dem Nachbarkanton St. Gallen gab es per saldo nur wenige Zuzüge in den Thurgau.

  • Insgesamt stieg die Einwohnerzahl 2022 durch Zu- und Wegzüge aus dem Ausland und aus anderen Kantonen um rund 3'200 Personen.

Im Jahr 2022 gewann der Kanton Thurgau durch Zu- und Wegzüge aus dem In- und Ausland rund 3'200 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner, 820 mehr als im Vorjahr. Dass der Wanderungsgewinn stieg, ist ausschliesslich auf mehr Zuzüge zurückzuführen; die Wegzüge aus dem Thurgau waren gleich hoch wie im Vorjahr. 
Einen Höchststand hatte die Nettozuwanderung zuletzt im Jahr 2012 erzielt, als 3'900 Personen mehr in den Thurgau gezogen waren als vom Thurgau ins Ausland oder in andere Kantone.

Wanderungsbewegungen
Zu- und Wegzüge aus dem In- und Ausland, Kanton Thurgau

  2018 2019 2020 2021 2022
Wanderungssaldo 1'831 2'297 2'825 2'401 3'217
Zuzüge 11'059 11'414 11'841 11'560 12'393
Wegzüge 9'228 9'117 9'016 9'159 9'176

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP

 

Neben den Zu- und Wegzügen bestimmen auch Geburten und Todesfälle die Bevölkerungsentwicklung. 2022 sank der Geburtenüberschuss (Geburten minus Todesfälle) auf rund 500 Personen und trug damit vergleichsweise wenig zum Bevölkerungswachstum bei.

-> mehr zum Thema Bevölkerungsstand
 Bevölkerungsbilanz, Komponenten Bevölkerungswachstum

Bewegungen mit dem Ausland: 

Kräftiger Anstieg der Einwanderungen 

Im Jahr 2022 wanderten mehr Menschen aus dem Ausland in den Thurgau ein als in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Die Einwanderungen stiegen kräftig: um 1'040 Personen (+23,7 %) auf 5'420. Auch auf gesamtschweizerischer Ebene stiegen die Zuzüge aus dem Ausland mit 15,2 % deutlicher als in den Vorjahren. 
Die meisten der 5'420 Einwanderinnen und Einwanderer, die in den Thurgau zogen, hatten einen ausländischen Pass; am häufigsten sind sie im Besitz des deutschen, polnischen, rumänischen oder italienischen Passes. Schutzbedürftige aus der Ukraine sind in diesen Zahlen noch nicht enthalten; sie zählen in der zugrunde gelegten Bundesstatistik (STATPOP) erst ab einem Aufenthalt von 12 Monaten zur ständigen Wohnbevölkerung. 
Gut jede zehnte Einwanderin oder jeder zehnte Einwanderer hat die schweizerische Staatsangehörigkeit. Die rund 550 Rückkehrerinnen und Rückkehrer mit Schweizer Pass kamen aus 75 verschiedenen Herkunftsländern. Viele Schweizerinnen und Schweizer, die aus dem Ausland in den Thurgau zogen, lebten zuvor in Deutschland. 

-> mehr zum Thema ausländische Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung nach Quartalen 2023 (inkl. Schutzbedürftige)

Fast gleichbleibende Auswanderung

Aus dem Thurgau ins Ausland abgewandert sind im Jahr 2022 rund 2'880 Personen. Damit sind knapp 50 Personen mehr als im Vorjahr ins Ausland gezogen (+ 1,6 %). Etwas deutlicher nahmen die Auswanderungen landesweit zu (+4,6 %).
Der Wanderungssaldo gegenüber dem Ausland (Einwanderungen minus Auswanderungen) stieg um rund 990 Personen auf 2'540 Personen (+64 %). In der Gesamtschweiz war die Nettozuwanderung ähnlich dynamisch (+60 %). 
Die meisten Auswanderungen aus dem Thurgau gingen – wie auch im Vorjahr – in Richtung Deutschland  und Portugal. Personen mit portugiesischer Staatsangehörigkeit wandern mehr aus als ein – bei ihnen ist der Wanderungssaldo negativ (-80 Personen). Bei deutschen Staatsangehörigen überwiegen jedoch die Einwanderungen klar (gut 1'000 Personen mehr wanderten ein als aus). 
Jede oder jeder vierte Ausgewanderte hatte einen Schweizer Pass. Nach einem kurzen Einbruch im Jahr 2020 bewegen sich die Auswanderungen der Schweizerinnen und Schweizer wieder in der Grössenordnung wie vor der Coronapandemie. Die Schweizerinnen und Schweizer zogen – neben Deutschland – relativ oft nach Spanien. 

 

Thurgau im vorderen Drittel beim Wanderungsgewinn aus dem Ausland

Im Vergleich mit den anderen Kantonen war die Nettozuwanderung aus dem Ausland in den Thurgau im Jahr 2022 überdurchschnittlich (im Verhältnis zur Einwohnerzahl). In allen Kantonen gibt es nach wie vor mehr Ein- als Auswanderungen. 

 

Bewegungen mit anderen Kantonen: 

Wanderungssaldo mit anderen Kantonen hat nachgelassen

Im schweizweiten Vergleich war der Thurgau bis zum Jahr 2020 durch viele Zuzüge aus anderen Kantonen aufgefallen und belegte jeweils im Kantonsvergleich vordere Plätze. Inzwischen wurde der Thurgau von einigen Kantonen "überholt". Im Jahr 2022 hatten neun Kantone einen höheren Nettowanderungsgewinn aus anderen Kantonen als der Thurgau (im Verhältnis zur Einwohnerzahl).
In zehn Kantonen war 2022 der Wanderungssaldo gegenüber den anderen Kantonen negativ. 

 

6'970 Zuzüge aus anderen Kantonen, 6'300 Wegzüge

Im Jahr 2022 zogen rund 6'970 Personen aus anderen Kantonen in den Thurgau (200 Personen weniger als im Vorjahr) und etwa 6‘300 wechselten vom Thurgau in einen anderen Kanton (+30). Im Ergebnis betrug die Nettozuwanderung (Saldo zwischen Zu- und Wegzügen) rund 680 Personen. Der Wanderungssaldo aus anderen Kantonen ist damit etwas tiefer als in den beiden Vorjahren, bewegt sich aber in einem ähnlichen Bereich wie seit fast zehn Jahren: Seit der ausgeprägten Nettozuwanderung aus anderen Kantonen in den Jahren 2012 und 2013 (über 1'200 Personen) schwankt das Plus zwischen 600 und gut 900 Personen.

 

 Viele Zugezogene aus dem Kanton Zürich

Der Zuwanderungsüberschuss mit dem Nachbarkanton Zürich bleibt weiterhin wesentlich höher als in den Jahren vor der Coronapandemie. Im Jahr 2022 zügelten 2'730 Personen vom Kanton Zürich in den Thurgau. Gleichzeitig wechselten 1'980 Personen vom Thurgau in den Kanton Zürich. Per saldo betrug das Plus 750 Personen – im Vorjahr waren es 850 Personen gewesen. Sowohl die Zuzüge vom Kanton Zürich als auch die Wegzüge in Richtung Kanton Zürich sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Die meisten Zugezogenen kamen 2022 aus den Bezirken Winterthur (per saldo: 230 Personen) und Bülach (144). Anders als im Vorjahr verlegten zudem wieder mehr Personen ihren Hauptwohnsitz vom Thurgau in die Stadt Zürich als in die umgekehrte Richtung (der negative Saldo betrug 40 Personen).

Schrumpfender Wanderungssaldo gegenüber dem Kanton St. Gallen

Seit drei Jahren schrumpft die Nettozuwanderung aus dem Kanton St. Gallen. Vor einigen Jahren lag das Wanderungsplus aus dem östlichen Nachbarkanton teilweise noch bei 500 Personen oder mehr. 2022 zügelten lediglich 30 Personen mehr aus dem Kanton St. Gallen in den Thurgau als in umgekehrter Richtung. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Zuwanderung aus den Wahlkreisen Wil und St. Gallen und dämpfte den Wanderungssaldo. Zu Buche schlugen zudem die vielen Abwanderungen (per saldo) in das Toggenburg.

 

Lesepeispiel: Vom Bezirk Frauenfeld zogen in den letzten drei Jahren insgesamt  3'438 Personen in den Kanton Zürich (grüne Linie, die vom Bezirk Frauenfeld zum Kanton Zürich führt). Umgekehrt zogen vom Kanton Zürich 2'424 Personen in den Bezirk Frauenfeld (blaue Linie, die vom Kanton Zürich zum Bezirk Frauenfeld führt).

Wanderungsbewegungen im Kanton:

Am häufigsten wird innerhalb des Kantons umgezogen

Im Jahr 2022 verlegten – wie im Vorjahr – 10'500 Einwohnerinnen und Einwohner ihren Wohnsitz in eine andere Thurgauer Gemeinde. Betrachtet man sämtliche Neuanmeldungen in den Gemeinden nach Herkunft, so kam 2022 fast jeder zweite Zugezogene aus einer anderen Thurgauer Gemeinde (46 %), 30 % aus einem anderen Kanton und fast jeder vierte aus dem Ausland (24 %).


Daten und weitere Informationen

Daten

Ebene Kanton
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo (international, interkantonal), 1981-2022
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo (international, interkantonal) nach Fünfjahresaltersklassen, 2015-2022 
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo (international) nach Staatsangehörigkeit, 2015-2022

Ebene Kanton, Bezirke 
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo nach Nachbarkantonen und -bezirken, 2015-2022 
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo nach Herkunfts- und Zielstaat, 2015-2022 
 

Ebene Kanton, Bezirke und Gemeinden
Zuzüge, Wegzüge, Wanderungssaldo (je international, interkantonal, intrakantonal), 2011-2022 
Wanderungssaldo, 1993-2022 

Weitere Daten zu den Wanderungsbewegungen nach Geschlecht und Nationalität (Schweiz, Ausland) können der Bevölkerungsbilanz  entnommen werden (Ebene Kanton, Bezirk und Gemeinden).

Thematische Karten

Bild einer thematischen KarteMit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.

Vordefinierte Karte öffnen:

Erhebung und Begriffe

Die Ausführungen auf dieser Internetseite basieren auf der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) des Bundesamtes für Statistik. Informationen finden Sie auf der Seite Erhebungen (Bevölkerung).

Ziehen ausländische Staatsangehörige aus dem Ausland zu, so ist ihre Aufenthaltsbewilligung bei der Einwanderung massgebend. Bei den obigen Ausführungen wird die Wanderung der ständigen Wohnbevölkerung betrachtet (ausländische Personen mit Anwesenheitsbewilligungen länger als 12 Monate). Bei einer Bewilligung (Ausweis L, F, N und S) für einen Aufenthalt unter 12 Monaten verzeichnen die ausländischen Staatsangehörigen eine Wanderungsbewegung der sogenannten „nichtständigen Wohnbevölkerung“.

Tritt eine Person von der nichtständigen in die ständige Wohnbevölkerung über (durch Wechsel der Aufenthaltsbewilligung), so zählt diese Person wie „neu“ eingewandert. Im Jahr 2022 gab es 850 Übertritte von der nichtständigen zur ständigen Wohnbevölkerung. Die sogenannten "Statuswechsel" haben sich gegenüber dem Vorjahr etwas erhöht (+150 Statuswechsel).

Weitere Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Bevölkerungsstand (gemäss kantonaler Erhebung)
Bevölkerungsbilanz
Einbürgerungen, Doppelbürger

Bundesamt für Statistik
Migration und Integration (Internationale Wanderung bzw. Binnenwanderung)