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Löhne

Arbeitnehmende in der Thurgauer Privatwirtschaft verdienen im Mittel 6'125 Franken 

Der mittlere Lohn1 ("Medianlohn") in der Thurgauer Privatwirtschaft lag 2022 bei 6'125 Franken. Das heisst, die Hälfte der im Thurgau beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdiente mehr als 6'125 Franken, die andere Hälfte weniger ("Median", siehe Glossar). Die 10 % der Arbeitnehmenden mit den tiefsten Löhnen erhielten einen monatlichen Lohn von weniger als 4'237 Franken, bei den bestbezahlten 10 % lag er hingegen bei über 9'710 Franken. 

1 Die Angaben beziehen sich auf den Bruttolohn, der auf ein einheitliches Arbeitspensum standardisiert wurde ("Bruttomonatslohn, standardisiert", siehe Glossar).

Das Wichtigste in Kürze

  • 2022 verdienten die Beschäftigten in der Thurgauer Privatwirtschaft im Mittel 6'125 Franken brutto im Monat.

  • Je nach Ausbildung, Stellung im Betrieb oder Branche unterscheiden sich die Löhne. 

  • Frauen verdienen in der Thurgauer Privatwirtschaft – wie auch in der Gesamtschweiz – im Mittel nach wie vor weniger als Männer. 

Vergleichsweise geringe Lohnunterschiede in der Thurgauer Privatwirtschaft

2022 lag der Medianlohn im Thurgau knapp 400 Franken unter jenem der Gesamtschweiz. Auch die Bandbreite zwischen hohen und niedrigen Löhnen ist in der Thurgauer Privatwirtschaft geringer als im Schweizer Schnitt. Im Vergleich zur Grossregion Ostschweiz bewegen sich die im Thurgau bezahlten Löhne auf dem gleichen Niveau (siehe Grafik). Bei der Interpretation dieser Vergleiche sind die unterschiedlichen Branchenstrukturen und Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen.

 

Lesehilfe zu den Boxplot-Grafiken auf dieser Seite:
Die sogenannten Boxplots in den Grafiken (blaue Box inkl. "Antennen") zeigen den Bereich, in welchem 80 % der Löhne liegen:

Grosse Unterschiede zwischen den Branchen

Das tiefere Lohnniveau in der Thurgauer Privatwirtschaft im Vergleich zur Schweiz ist unter anderem auf die Unterschiede in der Branchenstruktur zurückzuführen. Branchen mit hohem Lohnniveau (z. B. das Finanz- und Versicherungswesen oder die Pharmaindustrie) spielen im Thurgau eine weniger wichtige Rolle als in anderen Regionen der Schweiz.

Die durchschnittlich höchsten Löhne in der Thurgauer Privatwirtschaft wurden 2022 in der Branche "Information und Kommunikation" ausbezahlt. Hier verdienten die Beschäftigten im Mittel knapp 7'900 Franken brutto pro Monat ("Median"). Ähnlich hoch waren die Löhne bei Arbeitnehmenden in den Bereichen "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" sowie "freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" (z. B. Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung oder Architektur- und Ingenieurbüros). In der "Energieversorgung" waren die Löhne ebenfalls hoch. Da diese Angaben jedoch von wenigen Unternehmen stammen, sind sie mit Vorsicht zu interpretieren.  

Vergleichsweise niedrige Löhne wurden im Gastgewerbe, im Bereich "Kunst, Unterhaltung und Erholung" und in der Sammelgruppe "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (z. B. Autovermietung, Reisebüros, Gebäudereinigung oder Call-Center)" bezahlt. In diesen Branchen lag der mittlere Bruttolohn zwischen rund 4'700 und etwas mehr als 4'800 Franken pro Monat.
Die grossen Unterschiede zwischen den Branchen lassen sich unter anderem mit den verschiedenen Anforderungsprofilen erklären. So ist beispielsweise der Anteil an Akademikerinnen und Akademikern in der Informations- und Kommunikationsbranche höher als im Gastgewerbe.

 

Die Branchen unterscheiden sich nicht nur bezüglich des mittleren Lohns, sondern auch bezüglich der Lohnbandbreite. Am engsten zusammen liegen die Löhne in eher homogenen Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Baugewerbe, wo häufiger Personen mit ähnlichen Qualifikationen und folglich ähnlichen Löhnen arbeiten. In heterogeneren Wirtschaftszweigen wie "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen", "freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" oder "Information und Kommunikation", aber auch im "Grundstücks- und Wohnungswesen" klaffen die Löhne stärker auseinander.

Eine Kaderposition zahlt sich aus

Je höher die berufliche Stellung, desto höher ist das Lohnniveau. Dies gilt vor allem für das obere und das mittlere Kader. Auf dieser Führungsstufe verdienten Kaderleute in der Thurgauer Privatwirtschaft 2022 im Mittel rund 9'100 Franken brutto pro Monat. Demgegenüber war der Medianlohn von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im unteren und untersten Kader klar tiefer (7'600 resp. 6'800 CHF). Am wenigsten verdienten Personen ohne Kaderfunktion (5'700 CHF).
Nicht nur das Lohnniveau, sondern auch die Bandbreite der Löhne nimmt mit der beruflichen Stellung zu. Am grössten ist sie bei Personen im mittleren und oberen Kader: 10 % der Arbeitnehmenden auf dieser Führungsstufe erhielten pro Monat einen Lohn von mehr als 15'900 Franken. Gleichzeitig verdienten die untersten 10 % der Kaderleute auf dieser Ebene weniger als 5'500 Franken.

 

Bildung ist Gold wert

Eine höhere Bildung zahlt sich buchstäblich aus. Je höher der Bildungsabschluss, desto höher ist der mittlere Lohn. Beschäftigte in der Thurgauer Privatwirtschaft ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss verdienten 2022 im Mittel knapp 5'100 Franken brutto. Personen mit einer abgeschlossenen Berufslehre erhielten im Mittel 855 Franken mehr pro Monat. Wer einen Abschluss an einer Mittelschule als höchste Ausbildung innehat, verdiente 2022 im Mittel rund 6'300 Franken.
Nochmals höher ist der Medianlohn bei Personen mit Tertiärbildung: Bei einer höheren Berufsbildung lag der Medianlohn 2022 bei etwas über 7'800 Franken. Am höchsten ist das Lohnniveau bei Beschäftigten mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss. Hier betrug der mittlere Lohn 2022 9'000 Franken.

 

Je höher die Ausbildung, desto stärker steigt der Lohn mit zunehmendem Alter

Mit zunehmendem Alter steigen im Normalfall auch die Löhne. Je höher der Bildungsabschluss einer Person ist, desto stärker ist dieser Zusammenhang. So ist der Lohnanstieg bei Universitäts- resp. Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen zwischen anfangs 20 bis zum ordentlichen Rentenalter am grössten. 2022 verdienten 50- bis 64/65-Jährige dieser Personengruppe im Mittel 60 % mehr als 20-bis 29-Jährige mit demselben Abschluss. Bei Personen mit abgeschlossener Berufsbildung fiel der Lohnanstieg deutlich geringer aus (+25 %).

 

Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer

Wie in der Gesamtschweiz verdienen Frauen auch in der Thurgauer Privatwirtschaft im Mittel weniger als Männer. 2022 war der mittlere Bruttolohn der Frauen mit gut 5'500 Franken rund 14 % oder fast 870 Franken tiefer als jener der Männer (knapp 6'400 CHF). Gleichzeitig ist die Bandbreite der Löhne bei den Männern grösser als bei den Frauen.

Die Lohnunterschiede nach Geschlecht sind Teil unseres Nachhaltigkeits-Indikatorensystems MoniThur. Erfahren Sie mehr

 

Die geschlechterspezifischen Unterschiede bei den Löhnen hängen stark vom Alter ab. Bei den unter 30-jährigen Beschäftigten sind die Unterschiede zwischen den Arbeitnehmerinnen und ihren männlichen Kollegen gering. Während der Bruttomedianlohn der Männer danach noch kräftig zunimmt, steigt er bei den Frauen ab etwa Mitte 30 kaum mehr weiter an.
Nebst dem Alter spielen aber weitere Faktoren wie die Branche, in der eine Person tätig ist, die Ausbildung oder die Anzahl Dienstjahre eine Rolle. Zudem arbeiten Frauen nach wie vor öfter in Berufen mit tieferem Lohnniveau oder verzichten familienbedingt auf höher bezahlte Stellen in Kaderfunktionen, unter anderem weil diese oft ein Vollzeitpensum voraussetzen.

 

Boni sind je nach Branche unterschiedlich verbreitet 

Fast jede oder jeder dritte Beschäftigte in der Thurgauer Privatwirtschaft profitierte 2022 von unregelmässigen Sonderzahlungen wie Boni, leistungsbezogenen Gratifikationen, Gewinnen oder Umsatzbeteiligungen, Dienstaltersgeschenken oder Treueprämien. 
Auch hier gibt es grosse Unterschiede zwischen den Branchen. Von den Arbeitnehmenden, die in der Branche "Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen" tätig sind, erhielten 50 % einen Bonus oder andere Sonderzahlungen. In Branchen wie "Freiberufliche, wissenschaftliche und technischen Dienstleistungen" oder " Verarbeitendes Gewerbe und Herstellung von Waren" profitierten rund 40 % der Beschäftigten von Sonderzahlungen. Demgegenüber profitierten im Gastgewerbe sowie "Kunst, Unterhaltung und Erholung" weniger als 10 % von solchen Zahlungen.
Insgesamt machten Boni und Sonderzahlungen 2022 im Kanton Thurgau 2,8 % der Lohnsumme aus.

 

Daten und weitere Informationen

Daten

Kanton Thurgau

Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2022
Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten, Unternehmensgrösse und Geschlecht, 2012-2022
Monatlicher Bruttolohn nach Lebensalter, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2022
Monatlicher Bruttolohn nach Ausbildung, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2022
Monatlicher Bruttolohn nach beruflicher Stellung, Geschlecht und Nationalität, 2012-2022
Anteile Lohnkomponenten an der Lohnsumme nach Wirtschaftsabschnitten, 2012-2022

Quelle: Bundesamt für Statistik, Lohnstrukturerhebungen 2012, 2014, 2016, 2018, 2020 und 2022

-> Daten aus früheren Jahren

Erhebung

Die Ausführungen auf dieser Internetseite basieren auf der Lohnstrukturerhebung 2022 des Bundesamtes für Statistik. Informationen zu dieser Erhebung finden Sie unter Lohnstrukturerhebung.

Begriffe

Bruttomonatslohn
Beim monatlichen Bruttolohn handelt es sich um den Lohn vor Abzug der Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherungen. Das Einkommen aus selbständiger Tätigkeit gilt nicht als Lohn.

Bruttomonatslohn, standardisiert
In der Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik wird jeweils der Bruttolohn im Oktober erhoben. Dieser wird auf ein einheitliches Arbeitspensum von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden standardisiert. Dabei werden Erschwerniszulagen für Schicht-, Sonntagsund Nachtarbeit sowie der 13. Monatslohn und unregelmässige Leistungen wie z. B. Boni anteilsmässig eingerechnet. Durch die Standardisierung lassen sich die Löhne unabhängig vom Beschäftigungsgrad und dem Anteil von unregelmässig bezahlten Lohnbestandteilen vergleichen. Der Verdienst aus Überstunden wird nicht eingerechnet.

Median
Bei den Lohnangaben aus der Lohnstrukturerhebung handelt es sich um den sogenannten Medianlohn. Der Median ist ein Lagemass und teilt die Beschäftigten in zwei gleich grosse Gruppen ein. Die eine Gruppe erhält einen Lohn, der tiefer ist als der Medianlohn, die andere Gruppe bezieht einen höheren. Der Median hat gegenüber dem arithmetischen Mittel ("Durchschnitt") den Vorteil, dass er nicht auf Extremwerte reagiert.

Quartile 
Zusätzlich zum Median wird auch die Streuung der Löhne angegeben. Dazu wird das Mass der Quartile und Dezile verwendet:
Ähnlich wie der Median teilen die Quartile die Beschäftigten in Gruppen ein. Das 1. Quartil gibt an, dass 25 % der Beschäftigten einen Lohn erhalten, der unter diesem Wert liegt, 75 % einen darüberliegenden Lohn. Beim 3. Quartil sind es 75 % der Arbeitnehmenden, die einen geringeren Lohn erhalten und 25 % einen höheren. Zwischen dem 1. und 3. Quartil liegen somit 50 % aller Lohnangaben.

Dezile
Die Dezile liefern wiederum Angaben zum äussersten Rand des Lohnbandes. Das 1. Dezil gibt an, dass 10 % der Beschäftigten einen Lohn erhalten, der unter diesem Wert liegt, 90 % einen höheren. Beim 9. Dezil erhalten 10 % einen höheren Lohn und 90 % einen niedrigeren. Zwischen dem 1. und 9. Dezil liegen somit 80 % aller Lohnangaben.

Weitere Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Nachhaltigkeitindikatoren MoniThur 
Lohnunterschiede nach Geschlecht

Bundesamt für Statistik

Ergebnisse der Schweizerischen Lohnstrukturerhebungen auf nationaler Ebene und nach Grossregionen sowie zur Statistik der Lohnentwicklung
Löhne, Erwerbseinkommen

Berechnung des monatlichen Bruttolohnes (Median) sowie dessen Spannweite anhand frei wählbarer, persönlicher Merkmale (Ausbildung, Alter etc.)
Individueller Lohnrechner

Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulates 19.4132 Marti Samira vom 25. September 2019
Erfassung des Gender Overall Earnings Gap und anderer Indikatoren zu geschlechter-spezifischen Einkommensunterschieden

Forschungsbericht im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen
Die wirtschaftliche Situation von Familien in der Schweiz. Die Bedeutung von Geburten sowie Trennungen und Scheidungen

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