Beschäftigte, Arbeitsstätten, Unternehmen und Wirtschaftsstruktur
147'000 Beschäftigte in knapp 22'000 Unternehmen
Ende 2022 arbeiteten knapp 147'200 Personen im Kanton Thurgau. Sie waren in 21'750 Unternehmen beschäftigt und teilten sich rund 112'300 Vollzeitstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- 147'184 Personen waren Ende 2022 im Kanton Thurgau in 21'750 Unternehmen beschäftigt.
- Im zweiten Sektor stieg die Beschäftigtenzahl um 721, im dritten um 2'037 Personen an.
- Gesundheitswesen, Handel und Bau sind die Branchen mit den meisten Beschäftigten.
Starker Industriesektor
Im Kanton Thurgau sind der industrielle und der landwirtschaftliche Sektor deutlich bedeutender als in der Gesamtschweiz. Mit einem Beschäftigungsanteil von 34 % ist der zweite Wirtschaftssektor markant stärker vertreten als in der Schweiz (23 %). Auch der landwirtschaftliche Sektor ist mit einem Beschäftigungsanteil von 5,4 % gewichtiger als in der Schweiz (2,4 %).
Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung
Der dritte Sektor (Dienstleistungen) gewinnt aber auch im Thurgau immer mehr an Bedeutung. 61 % der Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) sind in diesem Sektor tätig; 1995 war es nicht einmal die Hälfte aller Beschäftigten gewesen. Besonders gewichtig ist der Dienstleistungssektor in den Bezirken Kreuzlingen und Frauenfeld.
Im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel gibt es die meisten Arbeitsplätze
Mit einem Anteil von je über 12 % an allen Vollzeitstellen sind das Gesundheits- und Sozialwesen und der Handel mit Abstand die beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweige. Auch das Baugewerbe ist mit einem Beschäftigungsanteil von knapp 10 % gewichtig.
2022 mit deutlichem Zuwachs im zweiten Sektor
Im Fünfjahreszeitraum 2017–2022 stieg die Zahl der Beschäftigten im Kanton Thurgau um gut 11'000 Personen. Allein im Jahr 2022 kamen 2'800 Beschäftigte hinzu. Der Beschäftigungsanstieg zog sich durch alle Sektoren.
Am meisten zusätzliche Beschäftigte kamen im Dienstleistungssektor dazu: Im Jahr 2022 arbeiteten hier gut 9'900 Personen mehr als fünf Jahre zuvor. Allerdings war der Anstieg im Jahr 2022 mit rund 2'000 Personen nicht mehr so stark wie im Vorjahr – einem Jahr, das durch Aufholeffekte nach der Coronapandemie geprägt war.
Im Gegensatz dazu erzielte der zweite Sektor im Jahr 2022 einen Rekordzuwachs mit rund 720 zusätzlichen Beschäftigten. Dies dürfte mit der Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie zusammenhängen. Damit ist auch der starke Einbruch der Beschäftigtenzahlen im Jahr 2020 kompensiert. Insgesamt gab es im industriell-gewerblichen Sektor 2022 fast 950 Beschäftigte mehr als 5 Jahre zuvor.
Im ersten Sektor stieg die Zahl der Beschäftigten 2022 nur minim.
Stärkster Zuwachs im Gesundheitswesen
Die Branche, in der am meisten zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, war 2022 – wie im Vorjahr – das Gesundheitswesen. Im Jahr 2022 kamen hier 564 Beschäftigte oder 418 Vollzeitstellen hinzu. Der grösste Teil des Beschäftigungszuwachses ist auf Personal in Krankenhäusern zurückzuführen. In diesem Bereich arbeitet gut die Hälfte des Personals im Gesundheitswesen.
Auch im Bereich Erziehung und Unterricht – hier insbesondere bei den Primarschulen – stieg die Zahl der Beschäftigten innert Jahresfrist kräftig an.
Im Fünfjahreszeitraum seit 2017 wuchs die Zahl der Beschäftigten in diesen beiden Wirtschaftszweigen ebenfalls am kräftigsten: Im Gesundheitswesen waren fast 1'900, in Erziehung und Unterricht 1'600 Personen mehr tätig. Nennenswerte Zuwächse gab es im Wirtschaftssektor 3 darüber hinaus auch im Grosshandel, im Heimsegment sowie in den Bereichen "Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung", "Gebäudebetreuung; Garten und Landschaftsbau" und "Sozialwesen (ohne Heime)". Branchen, in denen die Zahl der Arbeitsplätze abnahm, gab es im Tertiärsektor nur wenige.
Rekordzuwachs im zweiten Sektor im Jahr 2022 ist breit abgestützt
Auch im zweiten Sektor gab es im Jahr 2022 in vielen Wirtschaftszweigen mehr Beschäftigte als ein Jahr zuvor. Die grössten Zuwächse innert Jahresfrist (mehr als 75 zusätzliche Beschäftigte) gab es in den Wirtschaftszweigen "Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe", "Herstellung von sonstigen Waren", "Herstellung von elektrischen Ausrüstungen" sowie "Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen". Die Branchen mit den grössten Arbeitsplatzeinbussen waren die Nahrungs- und Futtermittelindustrie sowie die Herstellung von Automobilen/Automobilteilen (jeweils mehr als 40 Beschäftigte weniger).
Auch im Fünfjahreszeitraum 2017-2022 war im zweiten Sektor das Ausbaugewerbe die Branche, in der am meisten zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Im Gegensatz zum Dienstleistungssektor gab es im industriell-gewerblichen Sektor jedoch auch Wirtschaftszweige mit grösseren Beschäftigungseinbussen, allen voran die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und der Maschinenbau.
Mehr Beschäftigte in allen Bezirken
In allen Bezirken nahm die Zahl der Beschäftigten in den letzten 5 Jahren kräftig zu. Am grössten war die Zunahme im Bezirk Frauenfeld mit knapp 3'700 Personen. An zweiter Stelle folgt der Bezirk Weinfelden mit gut 2'600 Personen vor dem Bezirk Arbon mit knapp 2'000 Personen. Auch prozentual ist die Zunahme im Bezirk Frauenfeld mit 10,2 % am grössten. An zweiter Stelle folgt hier aber der Bezirk Münchwilen vor dem Bezirk Weinfelden.
Frauenfeld mit grösstem Beschäftigungswachstum
In dreiundsechzig der achtzig Thurgauer Gemeinden entstanden zwischen 2017 und 2022 zusätzliche Arbeitsplätze. Die grössten Zunahmen gab es in Frauenfeld, Weinfelden und Bussnang.
Auch im Vorjahresvergleich war Frauenfeld die Gemeinde mit dem grössten Beschäftigungszuwachs gefolgt von Münsterlingen und Weinfelden.
Frauen arbeiten häufig im Dienstleistungssektor
Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten im Tertiärsektor sind Frauen. Im Landwirtschaftssektor ist gut ein Drittel der Beschäftigten, im Industriesektor nur knapp jede vierte Person weiblich.
In allen Wirtschaftszweigen arbeiten Frauen durchschnittlich in kleineren Pensen als Männer. Im zweiten Sektor ist Teilzeitarbeit bei Männern noch wenig verbreitet.
Kanton der KMU
Kleinstunternehmen prägen die Thurgauer Unternehmenslandschaft. Von den gut 19'100 Unternehmen mit marktwirtschaftlicher Ausrichtung im privaten Sektor und mit Hauptsitz im Thurgau sind 90 % Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten.
GmbH zweithäufigste Rechtsform
Mehr als die Hälfte aller Unternehmen mit marktwirtschaftlicher Ausrichtung im privaten Sektor und mit Hauptsitz im Kanton Thurgau sind Einzelfirmen. Die zweithäufigste Rechtsform ist die GmbH. Die Zahl der GmbH hat in den letzten Jahren am stärksten zugenommen und im Jahr 2018 jene der Aktiengesellschaften (AG) "überholt". Im Jahr 2022 betrug der Anteil der GmbH knapp 22 %, die der AG 19 %.
Daten und weitere Informationen
Daten
Ebene Kanton Thurgau
Arbeitsstätten und Beschäftigung nach Wirtschaftszweigen, 2011-2022
Beschäftigung (in Vollzeitäquivalenten) nach Wirtschaftsabteilungen im Vergleich zur Schweiz, 2022
Beschäftigung nach Geschlecht und Wirtschaftssektoren, 2011-2022
Unternehmen und Beschäftigte nach Grössenklasse des Unternehmens, 2011-2022
Unternehmen und Beschäftigte nach Rechtsform des Unternehmens, 2011-2022
Ebene Gemeinden des Kantons Thurgau
Arbeitsstätten und Beschäftigung nach Wirtschaftssektoren, 2011-2022
Vollzeitäquivalente nach Wirtschaftssektoren und -zweigen, Sektoren 2 und 3, 2022
Thematische Karten
Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.
Vordefinierte Karten öffnen:
Arbeitsstätten
Arbeitsstätten total und Veränderung gegegenüber vor 5 Jahren
Arbeitsstätten Sektor 1 und Veränderung gegegenüber vor 5 Jahren
Arbeitsstätten Sektor 2 und Veränderung gegegenüber vor 5 Jahren
Arbeitsstätten Sektor 3 und Veränderung gegegenüber vor 5 Jahren
Beschäftigte in Personen
Beschäftigte total und Veränderung gegegenüber vor 5 Jahren
Beschäftigte Sektor 1 und Veränderung Anteil Beschäftigte im Sektor 1 gegegenüber vor 5 Jahren
Beschäftigte Sektor 2 und Veränderung Anteil Beschäftigte im Sektor 2 gegegenüber vor 5 Jahren
Beschäftigte Sektor 3 und Veränderung Anteil Beschäftigte im Sektor 3 gegegenüber vor 5 Jahren
Anteil Beschäftigte Sektor 1
Anteil Beschäftigte Sektor 2
Anteil Beschäftigte Sektor 3
MoniThur
Das Indikatorensystem MoniThur zeigt anhand von Indikatoren den Fortschritt bezüglich nachhaltiger Entwicklung im Kanton Thurgau in den drei miteinander vernetzten Themenbereichen Gesellschaft.
Diese Indikatoren haben Bezug zu Beschäftigten, Arbeitsstätten und Unternehmen im Kanton Thurgau:
Arbeitsplatzdichte
Anteil der Beschäftigten in "High-Tech"-Branchen
Anteil der Beschäftigten in Spitzentechnologie nutzenden wissensintensiven Dienstleistungen
Erhebung und Begriffe
Die Auswertungen auf dieser Seite basieren auf der Statistik der Unternehmensstruktur des Bundesamts für Statistik.
Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.
Weitere Informationen
Bundesamt für Statistik:
Daten und Karten - Statistik der Unternehmensstruktur STATENT