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Löhne

Arbeitnehmende in der Thurgauer Privatwirtschaft verdienen im Mittel rund 6'070 Franken 

Der mittlere Lohn1 ("Medianlohn") in der Thurgauer Privatwirtschaft lag 2020 bei 6'066 Franken. Das heisst, die Hälfte der im Thurgau beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdiente mehr als 6'066 Franken, die andere Hälfte weniger ("Median", siehe Glossar). Die 10 % der Arbeitnehmenden mit den tiefsten Löhnen erhielten einen monatlichen Lohn von weniger als 4'143 Franken, bei den bestbezahlten 10 % lag er hingegen bei über 9'510 Franken. 

1 Die Angaben beziehen sich auf den Bruttolohn, der auf ein einheitliches Arbeitspensum standardisiert wurde ("Bruttomonatslohn, standardisiert", siehe Glossar).

Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 verdienten die Beschäftigten in der Thurgauer Privatwirtschaft im Mittel 6'066 Franken brutto im Monat.

  • Je nach Ausbildung, Stellung im Betrieb oder Branche unterscheiden sich die Löhne. 

  • Frauen verdienen in der Thurgauer Privatwirtschaft – wie auch in der Gesamtschweiz – im Mittel nach wie vor weniger als Männer. 

Vergleichsweise geringe Lohnunterschiede in der Thurgauer Privatwirtschaft

2020 lag der Medianlohn im Thurgau knapp 300 Franken unter jenem der Gesamtschweiz. Auch die Bandbreite zwischen hohen und niedrigen Löhnen ist in der Thurgauer Privatwirtschaft geringer als im Schweizer Schnitt. Im Vergleich zur Grossregion Ostschweiz bewegen sich die im Thurgau bezahlten Löhne auf dem gleichen Niveau (siehe Grafik). Bei der Interpretation dieser Vergleiche sind die unterschiedlichen Branchenstrukturen und Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen.

 

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Lesehilfe zu den Boxplot-Grafiken auf dieser Seite:
Die sogenannten Boxplots in den Grafiken (blaue Box inkl. "Antennen") zeigen den Bereich, in welchem 80 % der Löhne liegen:

Grosse Unterschiede zwischen den Branchen

Das tiefere Lohnniveau in der Thurgauer Privatwirtschaft im Vergleich zur Schweiz ist unter anderem auf die Unterschiede in der Branchenstruktur zurückzuführen. Branchen mit hohem Lohnniveau (z. B. das Finanz- und Versicherungswesen oder die Pharmaindustrie) spielen im Thurgau eine weniger wichtige Rolle als in anderen Regionen der Schweiz. 
Die durchschnittlich höchsten Löhne wurden 2020 in den Branchen "Energieversorgung" und "Erziehung und Unterricht" (privatwirtschaftlicher Bereich) ausbezahlt. Hier verdienten die Beschäftigten im Mittel rund 7'800 Franken brutto pro Monat ("Median"). Ähnlich hoch waren die Löhne bei Arbeitnehmenden in den Bereichen "freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" (z. B. Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung oder Architektur- und Ingenieurbüros) sowie "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen".
Vergleichsweise niedrige Löhne wurden im Gastgewerbe, in der Sammelgruppe "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (z. B. Autovermietung, Reisebüros, Gebäudereinigung oder Call-Center) und im Bereich "Kunst, Unterhaltung und Erholung" bezahlt. In diesen Branchen lag der mittlere Bruttolohn zwischen rund 4'500 und 4'800 Franken pro Monat.
Die grossen Unterschiede zwischen den Branchen lassen sich unter anderem mit den verschiedenen Anforderungsprofilen erklären. So ist beispielsweise der Anteil an Akademikerinnen und Akademiker in der Informations- und Kommunikationsbranche höher als im Gastgewerbe.

 

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Die Branchen unterscheiden sich nicht nur bezüglich des mittleren Lohns, sondern auch bezüglich der Lohnbandbreite. Am engsten zusammen liegen die Löhne in eher homogenen Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Baugewerbe, wo häufiger Personen mit ähnlichen Qualifikationen und folglich ähnlichen Löhnen arbeiten. In heterogeneren Wirtschaftszweigen wie "freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen", "Information und Kommunikation" oder "Erbringung von sonstigen Dienstleistungen", aber auch anderen Branchen wie "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" oder "Grundstücks- und Wohnungswesen" klaffen die Löhne hingegen stärker auseinander.

Eine Kaderposition zahlt sich aus

Je höher die berufliche Stellung, desto höher ist das Lohnniveau. Dies gilt vor allem für das obere und mittlere Kader. Auf dieser Führungsstufe verdienten Kaderleute in der Thurgauer Privatwirtschaft 2020 im Mittel knapp 9'000 Franken brutto pro Monat. Demgegenüber war der Medianlohn von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im unteren und untersten Kader klar tiefer (7'500 resp. 6'700 CHF). Am wenigsten verdienten Personen ohne Kaderfunktion (5'600 CHF).
Nicht nur das Lohnniveau, sondern auch die Bandbreite der Löhne nimmt mit der beruflichen Stellung zu. Am grössten ist sie bei Personen im mittleren und oberen Kader: 10 % der Arbeitnehmenden auf dieser Führungsstufe erhielten pro Monat einen Lohn von mehr als rund 15'500 Franken. Gleichzeitig verdienten die untersten 10 % der Kaderleute auf dieser Ebene weniger als 5'200 Franken, also weniger als Personen ohne Kaderposition im Mittel verdienen.

 

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Arbeitnehmende in Dienstleistungsberufen und im Verkauf verdienen am wenigsten

Mit einem mittleren Monatslohn von 4'800 Franken brutto verdienten 2020 Beschäftigte in der Berufsgruppe "Dienstleistungen und Verkauf" in der Thurgauer Privatwirtschaft am wenigsten. Ähnlich tiefe Löhne wurden Hilfsarbeitskräften (4'900 CHF), Fachkräften in Land-, Forstwirtschaft und Fischerei (5'400 CHF) sowie Arbeitsnehmenden der Berufsgruppe "Bedienen von Anlagen und Maschinen und Montageberufe" (5'600 CHF) bezahlt. 
Auf der anderen Seite verdienten Führungskräfte mit einem mittleren Lohn von fast 8'600 Franken brutto am besten, gefolgt von Personen in akademischen sowie technischen und gleichrangigen nicht-technischen Berufen (7'700 CHF resp. 6'900 CHF).
Gleichzeitig ist in diesen Berufsgruppen aber auch die Bandbreite der Löhne vergleichsweise hoch, insbesondere bei den Führungskräften.

 

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Bildung ist Gold wert

Eine höhere Bildung zahlt sich buchstäblich aus. Je höher der Bildungsabschluss, desto höher ist der mittlere Lohn. Beschäftigte in der Thurgauer Privatwirtschaft ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss verdienten 2020 im Mittel knapp 5'000 Franken brutto. Personen mit einer abgeschlossenen Berufslehre erhielten im Mittel über 900 Franken mehr pro Monat. Nochmals höher ist der Medianlohn bei einer höheren Berufsbildung (2020: 7'700 CHF). Am höchsten ist das Lohnniveau bei Beschäftigten mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss. Hier betrug der mittlere Lohn 2020 fast 8'900 Franken.

 

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Je höher die Ausbildung, desto stärker steigt der Lohn mit zunehmendem Alter

Mit zunehmendem Alter steigen im Normalfall auch die Löhne. Je höher der Bildungsabschluss einer Person ist, desto stärker ist dieser Zusammenhang. So ist der Lohnanstieg bei Universitäts- resp. Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen zwischen anfangs 20 bis zum ordentlichen Rentenalter am grössten. 2020 verdienten 50- bis 64/65-Jährige dieser Personengruppe im Mittel rund 65 % mehr als 20-bis 29-Jährige mit demselben Abschluss. Bei Personen mit abgeschlossener Berufsbildung fiel der Lohnanstieg deutlich geringer aus (+30 %).

 

Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer

Wie in der Gesamtschweiz verdienen Frauen auch in der Thurgauer Privatwirtschaft im Mittel weniger als Männer. 2020 war der mittlere Bruttolohn der Frauen mit gut 5'300 Franken rund 16 % oder 1'000 Franken tiefer als jener der Männer (knapp 6'400 CHF). Gleichzeitig ist die Bandbreite der Löhne bei den Männern grösser als bei den Frauen.

 

Die geschlechterspezifischen Unterschiede bei den Löhnen hängen stark vom Alter ab. Bei den unter 30-jährigen Beschäftigten sind die Unterschiede zwischen den Arbeitnehmerinnen und ihren männlichen Kollegen gering. Während der Bruttomedianlohn der Männer danach noch kräftig zunimmt, steigt er bei den Frauen ab etwa Mitte 30 kaum mehr weiter an.
Nebst dem Alter spielen aber weitere Faktoren wie die Branche, in der eine Person tätig ist, die Ausbildung oder die Anzahl Dienstjahre eine Rolle. Zudem arbeiten Frauen nach wie vor öfter in Berufen mit tieferem Lohnniveau oder verzichten familienbedingt auf höher bezahlte Stellen in Kaderfunktionen, unter anderem weil diese oft ein Vollzeitpensum voraussetzen.

 

Rund 45 % des Lohnunterschieds zwischen Männern und Frauen bleibt unerklärt

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hängt nicht nur vom Alter ab, sondern auch von weiteren Faktoren wie der Branche, in der eine Person tätig ist. Zudem nimmt er mit steigender Hierarchiestufe zu. Schliesslich spielen auch strukturelle Faktoren und weitere persönliche Merkmale wie Ausbildung oder Dienstjahre eine Rolle. So arbeiten Frauen nach wie vor öfter in Berufen mit tieferem Lohnniveau oder verzichten familienbedingt auf höher bezahlte Stellen in Kaderfunktionen, die ein Vollzeitpensum voraussetzen.

Die in der Lohnstrukturerhebung berücksichtigten Merkmale zur beruflichen Tätigkeit (z. B. Branche, berufliche Stellung, Berufsgruppe) und zur Person (Ausbildung, Alter, Dienstjahre, Nationalität) können 2020 in der Schweizer Privatwirtschaft rund 55 % des Lohnunterschiedes zwischen Frauen und Männern erklären. Die restlichen etwas mehr als 45 % des Unterschiedes bleiben hingegen unerklärt. Das entspricht durchschnittlich 724 Franken pro Monat. Allerdings gibt es je nach Wirtschaftszweig oder auch Unternehmensgrösse grosse Unterschiede beim unerklärten Anteil der Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern.
Zu berücksichtigen ist zudem, dass in der Lohnstrukturerhebung nicht alle lohnrelevanten Merkmale erfasst werden. Der unerklärte Anteil kann damit lediglich als Hinweis für eine mögliche Lohndiskriminierung dienen.
 

Durchschnittslöhne und Lohnunterschiede

Privater Sektor, Gesamtschweiz, 2020,  (Hinweis: Falls diese Grafik nicht angezeigt wird, versuchen Sie es mit einem anderen Browser.)

 
 
 

Die Balkengrafiken zeigen die Schweizer Durchschnittslöhne für Männer resp. Frauen im Privaten Sektor. Der rote Balken zeigt den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen (1'599 Franken oder 19,5 %). Von diesen 19,5 % Lohnunterschied können 54,6 % (hellrotes Segment) durch strukturelle Merkmale erklärt werden. 45,4 % (rotes Segment) bleiben unerklärt.
Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, Lohnstrukturerhebung 2020

Mehr dazu unter https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/arbeit-erwerb/loehne-erwerbseinkommen-arbeitskosten/lohnniveau-schweiz/lohnunterschied.html  


Daten und weitere Informationen

Daten

Kanton Thurgau

Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten, Kompetenzniveau und Geschlecht, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten, Unternehmensgrösse und Geschlecht, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach Lebensalter, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach Ausbildung, beruflicher Stellung und Geschlecht, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach beruflicher Stellung, Geschlecht und Nationalität, 2012-2020
Monatlicher Bruttolohn nach Berufsgruppen, Lebensalter und Geschlecht, 2012-2020

Quelle: Bundesamt für Statistik, Lohnstrukturerhebungen 2012, 2014, 2016, 2018 und 2020

-> Daten aus früheren Jahren

Erhebung

Die Ausführungen auf dieser Internetseite basieren auf der Lohnstrukturerhebung 2020 des Bundesamtes für Statistik. Informationen zu dieser Erhebung finden Sie unter Lohnstrukturerhebung.

Begriffe

Bruttomonatslohn
Beim monatlichen Bruttolohn handelt es sich um den Lohn vor Abzug der Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherungen. Das Einkommen aus selbständiger Tätigkeit gilt nicht als Lohn.

Bruttomonatslohn, standardisiert
In der Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik wird jeweils der Bruttolohn im Oktober erhoben. Dieser wird auf ein einheitliches Arbeitspensum von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden standardisiert. Dabei werden Erschwerniszulagen für Schicht-, Sonntagsund Nachtarbeit sowie der 13. Monatslohn und unregelmässige Leistungen wie z. B. Boni anteilsmässig eingerechnet. Durch die Standardisierung lassen sich die Löhne unabhängig vom Beschäftigungsgrad und dem Anteil von unregelmässig bezahlten Lohnbestandteilen vergleichen. Der Verdienst aus Überstunden wird nicht eingerechnet.

Median
Bei den Lohnangaben aus der Lohnstrukturerhebung handelt es sich um den sogenannten Medianlohn. Der Median ist ein Lagemass und teilt die Beschäftigten in zwei gleich grosse Gruppen ein. Die eine Gruppe erhält einen Lohn, der tiefer ist als der Medianlohn, die andere Gruppe bezieht einen höheren. Der Median hat gegenüber dem arithmetischen Mittel ("Durchschnitt") den Vorteil, dass er nicht auf Extremwerte reagiert.

Quartile 
Zusätzlich zum Median wird auch die Streuung der Löhne angegeben. Dazu wird das Mass der Quartile und Dezile verwendet:
Ähnlich wie der Median teilen die Quartile die Beschäftigten in Gruppen ein. Das 1. Quartil gibt an, dass 25 % der Beschäftigten einen Lohn erhalten, der unter diesem Wert liegt, 75 % einen darüberliegenden Lohn. Beim 3. Quartil sind es 75 % der Arbeitnehmenden, die einen geringeren Lohn erhalten und 25 % einen höheren. Zwischen dem 1. und 3. Quartil liegen somit 50 % aller Lohnangaben.

Dezile
Die Dezile liefern wiederum Angaben zum äussersten Rand des Lohnbandes. Das 1. Dezil gibt an, dass 10 % der Beschäftigten einen Lohn erhalten, der unter diesem Wert liegt, 90 % einen höheren. Beim 9. Dezil erhalten 10 % einen höheren Lohn und 90 % einen niedrigeren. Zwischen dem 1. und 9. Dezil liegen somit 80 % aller Lohnangaben.

Weitere Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Nachhaltigkeitindikatoren MoniThur 
Lohnunterschiede nach Geschlecht

Bundesamt für Statistik

Ergebnisse der Schweizerischen Lohnstrukturerhebungen auf nationaler Ebene und nach Grossregionen sowie zur Statistik der Lohnentwicklung
Löhne, Erwerbseinkommen

Berechnung des monatlichen Bruttolohnes (Median) sowie dessen Spannweite anhand frei wählbarer, persönlicher Merkmale (Ausbildung, Alter etc.)
Individueller Lohnrechner

Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulates 19.4132 Marti Samira vom 25. September 2019
Erfassung des Gender Overall Earnings Gap und anderer Indikatoren zu geschlechter-spezifischen Einkommensunterschieden

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