Grössenstruktur der Haushalte
Einpersonenhaushalte nehmen weiter zu
Ende 2023 gab es im Kanton Thurgau rund 130'000 Privathaushalte. Dies sind etwa 2'500 Haushalte oder 1,9 % mehr als im Jahr zuvor. Die Zunahme fiel deutlich stärker aus als in den Vorjahren. Grund dafür ist das kräftige Bevölkerungswachstum: In der zugrunde gelegten Bundesstatistik STATPOP nahm 2023 die Einwanderung aus dem Ausland markant zu. Ukrainerinnen und Ukrainern mit Schutzstatus S, zählen nach einem Jahr in der Schweiz zur ständigen Wohnbevölkerung. Dies wirkte sich auch auf die Zahl der Haushalte aus.
Das Wichtigste in Kürze
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Ende 2023 gab es im Kanton Thurgau 130'049 Privathaushalte.
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Einpersonenhaushalte nehmen weiter stark zu; inzwischen gibt es fast so viele Einpersonen- wie Zweipersonenhaushalte.
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Die Zahl der alleinlebenden Seniorinnen und Senioren wächst.
- Mehr als jeder zweite Vierpersonenhaushalt bewohnt 5 oder mehr Zimmer. Dies sind weniger als vor ein paar Jahren.
Durchschnittliche Haushaltsgrösse stabilisiert sich
Da vor allem die Zahl kleinerer Haushalte stark gewachsen ist, hat die durchschnittliche Haushaltsgrösse im Mehrjahresvergleich kontinuierlich abgenommen. In den letzten drei Jahren hielt sich im Thurgau die durchschnittliche Haushaltsgrösse jedoch bei 2,24 Personen. Dies hängt damit zusammen, dass zuletzt auch grössere Haushalte (mit mehr als drei Personen) deutlicher zunahmen als in den Vorjahren.
Die durchschnittliche Haushaltsgrösse ist im Thurgau leicht höher als im gesamtschweizerischen Schnitt (2,18). Die Spanne liegt in den Kantonen zwischen 1,95 (Basel-Stadt) und 2,35 (Appenzell I. Rh.).
Durchschnittliche Haushaltsgrösse
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
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Thurgau | 2,28 | 2,27 | 2,26 | 2,24 | 2,24 | 2,24 |
Schweiz | 2,23 | 2,21 | 2,20 | 2,19 | 2,18 | 2,18 |
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP
Fast so viele Einpersonen- wie Zweipersonenhaushalte
Jeder dritte Thurgauer Haushalt ist ein Einpersonenhaushalt und es werden immer mehr. 2023 haben die Einpersonenhaushalte absolut betrachtet am meisten zugelegt (+990 Haushalte). Bis zur Jahrtausendwende waren sie schon einmal stark auf dem Vormarsch gewesen. Danach hatte sich ihre Zunahme verlangsamt und Zweipersonenhaushalte hatten an Terrain gewonnen. Inzwischen kehrte die Entwicklung erneut: Seit 2015 steigt unter den verschiedenen Haushaltsarten die Zahl der Alleinlebenden wieder schneller. 15 % der ständigen Wohnbevölkerung wohnen allein.
Mit knappen Vorsprung sind im Thurgau noch Zweipersonenhaushalte am häufigsten vertreten (45'000 Haushalte oder 34,6 % aller Thurgauer Haushalte), dicht gefolgt von Einpersonenhaushalten (34,3 % oder 44'600 Haushalte) – Zweipersonenhaushalte übertreffen letztere um "nur" noch 400 Haushalte. Schweizweit liegen Einpersonenhaushalte schon länger vorne (2023: 37,2 % der Haushalte).
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Formen des Zusammenlebens
Zahl der grösseren Haushalte wächst leicht
In rund 7'780 Haushalten wohnen fünf oder mehr Personen. Dies sind 130 Haushalte mehr als im Vorjahr. Bis 2019 schrumpfte die Zahl der grösseren Haushalte Jahr für Jahr. Seit 2020 nimmt die Zahl der Haushalte mit fünf und seit 2022 auch jene der Haushalte mit sechs oder mehr Personen wieder minim zu. Mit 6 % ist der Anteil der grösseren Haushalte mit fünf oder mehr Personen heute aber gering. Vor 50 Jahren waren 20 % der Haushalte mindestens fünfköpfig.
Ähnliche Haushaltsgrössen wie in der Gesamtschweiz (Grafik)
Einpersonenhaushalte sind weit verbreitet
Überdurchschnittlich viele Einpersonenhaushalte gibt es im Kanton Thurgau nicht nur in den grossen Gemeinden, sondern sie sind auch in vielen kleineren Gemeinden verbreitet. In Kreuzlingen und Arbon wohnt in gut vier von zehn Haushalten nur eine Person, aber auch in Berlingen, Horn und Steckborn ist dies bei ähnlich vielen Haushalten der Fall. Demgegenüber lebt in Gemeinden wie Schönholzerswilen, Wäldi oder Lengwil lediglich in 21 % bis 24 % der Haushalte eine Person allein. In diesen Gemeinden sind Zweipersonenhaushalte am verbreitetsten.
Zunahme von alleinlebenden Seniorinnen und Senioren
Von den rund 44'600 Einpersonenhaushalten lebte im Jahr 2023 in rund 15'800 Haushalten eine 65-jährige oder ältere Person allein. Dies sind 35 % der Einpersonenhaushalt oder, gemessen an allen Thurgauer Haushalten, 12 % der Haushalte.
Die Zahl der alleinlebenden Seniorinnen und Senioren ist in den letzten Jahren jeweils um jährlich rund 3 % gewachsen. Im Jahr 2023 betrug das Plus wie im Vorjahr 3,3 % oder rund 510 Haushalte.
Die Zahl der 25- bis 64-jährigen Alleinlebenden ist moderater gestiegen (+1,9 %), absolut aber in gleichem Umfang (+510 Haushalte). Junge Menschen unter 25 Jahren wohnen vergleichsweise selten allein, im Jahr 2023 waren es 1'350 – gleich viele wie in den Vorjahren.
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Wie zusammengelebt wird, hängt von der Lebensphase ab
Viele Haushalte haben Platz zum Wohnen
Gemäss Strukturerhebungen 2020/2022 bewohnen 64 % der Thurgauer Haushalte 4 oder mehr Zimmer. Dabei kann es sich um ein Einfamilienhaus oder um eine Wohnung im Mehrfamilienhaus handeln. Eine Wohneinheit mit 4 Zimmern wird am häufigsten von einer oder zwei Personen bewohnt: In 41 % der 4-Zimmerwohnungen leben zwei Personen, in 23 % wohnt eine Person.
Ein vierköpfiger Haushalt lebt oft in einer Wohneinheit mit 5 oder mehr Zimmern (59 % der 4-Personenhaushalte). Vor fünf Jahren war der Anteil noch etwas höher gewesen: 2015/2017 hatten 64 % der 4-Personenhaushalte mindestens 5 Zimmer zur Verfügung.
Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es aber auch Haushalte, die in ausgesprochenen bescheidenen Platzverhältnissen wohnen. In 6 % aller 4-Personen-Haushalte teilen sich die Bewohner nur je eine 3-Zimmerwohnung.
Lesebeispiel (zum zweitobersten Balken): 33 % der Einpersonenhaushalte bewohnen eine 1- oder 2-Zimmerwohnung, 35 % eine 3-Zimmerwohnung. Weitere 21 % der Einpersonenhaushalte belegen eine 4-Zimmerwohnung, 8 % eine 5-Zimmerwohnung und 4 % eine 6+-Zimmerwohnung.
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Wohnverhältnisse, Wohneigentum
Daten, Karten und weitere Informationen
Daten
Ebene Kanton, Bezirke und Gemeinden
Privathaushalte nach Gemeinden und Haushaltsgrösse, 2012-2023
Ständige Wohnbevölkerung in Privathaushalten nach Haushaltsgrösse, 2012-2023
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP
Ebene Kanton
Privathaushalte nach Haushaltsgrösse, 1970-2023
Privathaushalte nach Anzahl Personen und Zimmerzahl der von ihnen bewohnten Wohnung, 2010/12-2020/22
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP (ab 2010), Strukturerhebungen (ab 2010), Eidg. Volkszählungen (1970-2000)
Weitere Daten finden Sie in den einzelnen Themenbereichen:
Wohnverhältnisse
Wohneigentum
Familien
Haushaltsformen
Thematische Karten
Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.
Vordefinierte Karten auf Gemeindeebene öffnen:
- Anzahl Haushalte und durchschnittliche Haushaltsgrösse
- Anteil Einpersonenhaushalte
- Anteil Zweipersonenhaushalte
- Anteil Haushalte mit 5 oder mehr Personen
Erhebungen und Begriffe
Die Daten zu den Privathaushalten stammen einerseits aus der registergestützten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (STATPOP) und andererseits aus der Strukturerhebung - einer Stichprobenerhebung. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden können sich aus diesen beiden Quellen unterschiedliche Zahlen ergeben. STATPOP ist die Referenzquelle für die Anzahl und die Grösse der Haushalte, während die Strukturerhebung eine Typologisierung der Haushalte unter Berücksichtigung der familiären Beziehungen oder Wohnverhältnisse erlaubt.
Ergebnisse aus Stichproben sind mit gewissen Unschärfen behaftet. Wie gross der Unschärfebereich ist, wird durch das Vertrauensintervall angezeigt. Dieses gibt den Bereich an, in dem sich der wahre Wert für die Gesamtbevölkerung mit 95 %-iger Wahrscheinlichkeit befindet. Indem Stichproben aus mehreren Jahren zusammengelegt ("gepoolt") werden, kann der Unschärfebereich verkleinert werden. Zudem ermöglicht das Zusammenlegen von Stichproben, abhängig von der Fragestellung, Auswertungen für kleinere Gruppen oder Regionen (Ebene Gemeinden) zu erstellen.
Die hier präsentierten Ergebnisse "Privathaushalte nach Zimmerzahl" stammen aus den gepoolten Daten der Jahre 2020, 2021 und 2022. Sie sind als Mittelwert dieser Jahre zu interpretieren.
Weitere Informationen zu den einzelnen Erhebungen finden Sie auf der Seite Bevölkerung (Erhebungen).
Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.
Weitere Informationen
Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Formen des Zusammenlebens
Familienhaushalte mit Kindern
Wohnverhältnisse
Wohneigentum
Wohnungsmieten
Bundesamt für Statistik
Bevölkerung