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Grössenstruktur der Haushalte

Einpersonenhaushalte nehmen weiter zu

Ende 2022 gab es im Kanton Thurgau 127'568 Privathaushalte. Dies sind 1'719 Haushalte oder 1,4 % mehr als im Jahr zuvor. Die Zunahme flachte erneut etwas ab – im Gegensatz zum Bevölkerungswachstum, welches zuletzt wieder etwas stärker als in den Vorjahren ausfiel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende 2022 gab es im Kanton Thurgau rund 127'500 Privathaushalte.

  • Die Zahl der Einpersonenhaushalte nimmt stark zu; inzwischen gibt es fast so viele Einpersonen- wie Zweipersonenhaushalte.

  • In immer mehr Haushalten lebt eine Seniorin oder ein Senior allein.

Durchschnittliche Haushaltsgrösse sinkt

Da vor allem die Zahl kleinerer Haushalte stark zulegt, nimmt die durchschnittliche Haushaltsgrösse kontinuierlich minim ab. 2022 hielt sich die durchschnittliche Haushaltsgrösse jedoch bei 2,24 Personen. Dies ist leicht mehr als im gesamtschweizerischen Schnitt (2,18). Die Spanne der durchschnittlichen Haushaltsgrösse liegt in den Kantonen zwischen 1,94 (Basel-Stadt) und 2,36 (Appenzell I. Rh.).

Durchschnittliche Haushaltsgrösse

  2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Thurgau 2,31 2,30 2,29 2,28 2,27 2,26 2,24 2,24
Schweiz 2,25 2,24 2,23 2,23 2,21 2,20 2,19 2,18

Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP

 

Fast so viele Einpersonen- wie Zweipersonenhaushalte

Jeder dritte Thurgauer Haushalt ist ein Einpersonenhaushalt und es werden immer mehr. Etwa die Hälfte der zusätzlichen Haushalte ging 2022 auf das Konto der Einpersonenhaushalte. Bis zur Jahrtausendwende waren sie schon einmal stark auf dem Vormarsch gewesen. Danach hatte sich ihre Zunahme verlangsamt und Zweipersonenhaushalte hatten an Terrain gewonnen. Inzwischen kehrte sich die Entwicklung wieder: Seit 2015 steigt unter den verschiedenen Haushaltsarten die Zahl der Alleinlebenden am stärksten. 15 % der ständigen Wohnbevölkerung wohnen allein.

Am häufigsten kommen im Thurgau Zweipersonenhaushalte vor (44'200 Haushalte oder 35 % aller Thurgauer Haushalte), dicht gefolgt von Einpersonenhaushalten (34 %) – Zweipersonenhaushalte übertreffen letztere um "nur" noch 600 Haushalte. Schweizweit liegen Einpersonenhaushalte schon länger vorne (37 % der Haushalte).

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Formen des Zusammenlebens

Zahl der grösseren Haushalte stabilisiert sich

In rund 7'650 Haushalten wohnen fünf oder mehr Personen. Dies sind 130 Haushalte mehr als im Vorjahr. Bis 2019 schrumpfte die Zahl der grösseren Haushalte Jahr für Jahr. Seit 2020 nimmt die Zahl der Haushalte mit fünf und seit 2022 auch jene der Haushalte mit sechs oder mehr Personen wieder minim zu. Mit 6 % ist der Anteil der grösseren Haushalte mit fünf oder mehr Personen heute aber gering. Vor 50 Jahren waren 20 % der Haushalte mindestens fünfköpfig.

 

Ähnliche Haushaltsgrössen wie in der Gesamtschweiz (Grafik)

 

Einpersonenhaushalte sind weit verbreitet

Überdurchschnittlich viele Einpersonenhaushalte gibt es im Kanton Thurgau nicht nur in den grossen Gemeinden, sondern sie sind auch in vielen kleineren Gemeinden verbreitet. In Kreuzlingen und Arbon wohnt in gut vier von zehn Haushalten nur eine Person, aber auch in Berlingen, Gottlieben und Salenstein ist dies in mindestens 36 % der Haushalte der Fall. Demgegenüber lebt in Gemeinden wie Lengwil, Homburg oder Schönholzerswilen lediglich in 22 bis 24 % der Haushalte eine Person allein.

Zunahme von alleinlebenden Seniorinnen und Senioren 

Von den rund 43'600 Einpersonenhaushalten lebte im Jahr 2022 in gut 15'200 Haushalten eine 65-jährige oder ältere Person allein. Dies sind 35 % der Einpersonenhaushalt oder, gemessen an allen Thurgauer Haushalten, 12 % der Haushalte.

Die Zahl der alleinlebenden Seniorinnen und Senioren ist in den letzten Jahren jeweils um jährlich rund 3 % gewachsen. Im Jahr 2022 betrug das Plus 3,3 % oder rund 490 Haushalte.

Die Zahl der 25- bis 64-jährigen Alleinlebenden ist moderater gestiegen (+1,3 %, +350 Haushalte). Junge Menschen unter 25 Jahren wohnen vergleichsweise selten allein, im Jahr 2022 waren es 1'350 – gleich viele wie im Vorjahr.

 

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Wie zusammengelebt wird, hängt von der Lebensphase ab

Viele Haushalte haben Platz zum Wohnen

Gemäss Strukturerhebungen 2015/2017 bewohnen 68 % der Thurgauer Haushalte 4 oder mehr Zimmer. Dabei kann es sich um ein Einfamilienhaus oder um eine Wohnung im Mehrfamilienhaus handeln. Eine Wohneinheit mit 4 Zimmern wird am häufigsten von einer oder zwei Personen bewohnt: In 42 % der 4-Zimmerwohnungen leben zwei Personen, in 23 % wohnt eine Person. 
Ein vierköpfiger Haushalt lebt wiederum oft in einer Wohneinheit mit 5 oder mehr Zimmern (64 % der 4-Personen-Haushalte). Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es aber auch Haushalte, die in ausgesprochenen bescheidenen Platzverhältnissen wohnen. In 5 % aller 4-Personen-Haushalte teilen sich die Bewohner nur je eine 3-Zimmerwohnung.

 


Lesebeispiel (zum zweitobersten Balken): 29 % der Einpersonenhaushalte bewohnen eine 1- oder 2-Zimmerwohnung, 35 % eine 3-Zimmerwohnung. Weitere 22 % der Einpersonenhaushalte belegen eine 4-Zimmerwohnung, 9 % eine 5-Zimmerwohnung und 4 % eine 6+-Zimmerwohnung.

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Wohnverhältnisse, Wohneigentum


Daten, Karten und weitere Informationen

Daten

Ebene Kanton, Bezirke und Gemeinden
Privathaushalte nach Gemeinden und Haushaltsgrösse, 2012-2022
Ständige Wohnbevölkerung in Privathaushalten nach Haushaltsgrösse, 2012-2022
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP

Ebene Kanton
Privathaushalte nach Haushaltsgrösse, 1970-2022
Datenquelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP (ab 2010), Eidg. Volkszählungen (1970-2000)

Weitere Daten finden Sie in den einzelnen Themenbereichen:
Wohnverhältnisse (inkl. Daten zur Grafik: Privathaushalten nach Anzahl Personen und Zimmerzahl der Wohnung)
Wohneigentum
Familien, Haushaltsformen

Thematische Karten

Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.

Vordefinierte Karten auf Gemeindeebene öffnen:

 

Erhebungen und Begriffe

Die Daten zu den Privathaushalten stammen einerseits aus der registergestützten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (STATPOP) und andererseits aus der Strukturerhebung - einer Stichprobenerhebung. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden können sich aus diesen beiden Quellen unterschiedliche Zahlen ergeben. STATPOP ist die Referenzquelle für die Anzahl und die Grösse der Haushalte, während die Strukturerhebung eine Typologisierung der Haushalte unter Berücksichtigung der familiären Beziehungen oder Wohnverhältnisse erlaubt.

Ergebnisse aus Stichproben sind mit gewissen Unschärfen behaftet. Wie gross der Unschärfebereich ist, wird durch das Vertrauensintervall angezeigt. Dieses gibt den Bereich an, in dem sich der wahre Wert für die Gesamtbevölkerung mit 95 %-iger Wahrscheinlichkeit befindet. Indem Stichproben aus mehreren Jahren zusammengelegt ("gepoolt") werden, kann der Unschärfebereich verkleinert werden. Zudem ermöglicht das Zusammenlegen von Stichproben, abhängig von der Fragestellung, Auswertungen für kleinere Gruppen oder Regionen (Ebene Gemeinden) zu erstellen.

Die hier präsentierten Ergebnisse "Privathaushalte nach Zimmerzahl" stammen aus den gepoolten Daten der Jahre 2015, 2016 und 2017. Sie sind als Mittelwert dieser Jahre zu interpretieren.

Weitere Informationen zu den einzelnen Erhebungen finden Sie auf der Seite Bevölkerung (Erhebungen).

Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Formen des Zusammenlebens
Familienhaushalte mit Kindern
Wohnverhältnisse
Wohneigentum
Wohnungsmieten

Bundesamt für Statistik
Haushalte
Familien