Gebäude- und Wohnungsbestand
Fast 67‘000 Gebäude mit Wohnnutzung
Ende 2022 gab es im Kanton Thurgau fast 67‘000 Gebäude mit Wohnnutzung. Verglichen mit dem Vorjahr nahm der Bestand um beinahe 500 Gebäude zu (+0,7 %). Die Anzahl der Wohnungen stieg auf fast 143'000, gut 2'000 oder 1,5 % mehr als im Vorjahr .
Das Wichtigste in Kürze
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Die Zahl der Wohngebäude und Wohnungen nimmt nicht mehr ganz so kräftig zu wie noch vor 10 Jahren.
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62 % der Wohngebäude sind Einfamilienhäuser.
- Es gibt einen Trend hin zu kleineren Wohnungen und Gebäuden mit mehreren Wohnungen.
Gut 14'000 Gebäude mehr als im Jahr 2000
Im Jahr 2022 nahm der Bestand an Wohngbäuden und Wohnungen wieder etwas stärker zu als 2020 und 2021. Die Wachstumsraten von vor 2017 wurde jedoch nicht mehr erreicht.
Seit der Jahrtausendwende hat sich der Bestand an Gebäuden mit Wohnnutzung um gut 14'000 Gebäude und jener der Wohnungen um über 40'000 erhöht. Dies entspricht einer Zunahme von 27 % bei den Wohngebäuden und 41 % bei den Wohnungen. In den letzten zehn Jahren hat sich das Wachstum allerdings abgeflacht.
23 % der Wohngebäude entstanden nach dem Jahr 2000
Infolge des Baubooms der letzten Jahre ist der Wohngebäudebestand im Kanton Thurgau vergleichsweise jung. 23 % der bestehenden Wohngebäude wurden im neuen Jahrtausend erbaut. Noch etwas höher ist der Anteil an neueren Bauten bei den Einfamilienhäusern. 27 % der Einfamilienhäuser wurden nach 2000 gebaut. Dieser Wert liegt 7 Prozentpunkte über dem landesweiten Schnitt. Gleichzeitig ist jedoch auch der Anteil an sehr alten Wohnbauten im Vergleich zur Gesamtschweiz relativ hoch. 23 % aller Gebäude mit Wohnnutzung wurde vor 1919 erstellt (CH: 19 %).
Einfamilienhäuser überwiegen
Im Thurgau sind 62 % der Gebäude mit Wohnnutzung Einfamilienhäuser (CH: 57 %). Die übrigen Gebäude bestehen fast zu gleichen Teilen aus Mehrfamilienhäusern und Gebäuden mit Mischnutzung. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Einfamilienhausanteil stark angestiegen. 1990 waren erst 54 % der Gebäude mit Wohnnutzung Einfamilienhäuser gewesen. Seit einigen Jahren stabilisiert sich der Anteil Einfamilienhäuser jedoch, während die Mehrfamilienhäuser leicht an Bedeutung gewinnen.
Anzahl Wohnungen pro Gebäude steigt
Nur jedes zehnte Wohngebäude im Kanton Thurgau verfügt über mehr als drei Stockwerke. Seit ein paar Jahren zeichnet sich jedoch ein leichter Trend zu höheren Bauten ab. Bei den nach 2015 entstandenen Gebäuden liegt der Anteil der Wohngebäude mit mehr als drei Stockwerken bei 15 %. Parallel dazu nahm auch die Zahl der Wohnungen pro Gebäude zu. Insgesamt gibt es nur in jedem zehnten Thurgauer Wohngebäude mehr als fünf Wohnungen. Bei den nach 2015 fertiggestellten Gebäuden liegt dieser Wert bei 23 % und somit mehr als doppelt so hoch.
Trend zu kleineren Wohnungen
Fast 30 % aller Wohnungen im Kanton sind 4-Zimmer-Wohnungen. Je rund 20 % machen 3- und 5-Zimmer-Wohnungen aus, weitere 15 % der Wohnungen verfügen über sechs Zimmer oder mehr. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt 115 m2. Fast ein Viertel aller Wohnungen sind grösser als 150 m2. Kleine Wohnungen gibt es nur wenige: Lediglich 5 % der Wohnungen haben eine Wohnfläche von weniger als 50 m2.
Nachdem die durchschnittliche Wohnfläche bis vor wenigen Jahren stetig gestiegen war, ist wieder ein Trend hin zu kleineren Wohnungen zu beobachten. So beträgt die Wohnfläche bei den Wohnungen mit Bauperiode 2001 bis 2010 im Schnitt 150 m2. Bei den nach 2015 entstandenen Wohnungen sind es 114 m2. Die durchschnittliche Grösse einer 4-Zimmerwohnung schrumpfte in diesem Zeitraum von 131 m2 auf 120 m2.
Unterschiedliche Gebäudestruktur in den Gemeinden
Die Gebäudestruktur ist von Gemeinde zu Gemeinde stark verschieden. In 8 der 80 Thurgauer Gemeinden sind mehr als 70 % der Wohngebäude Einfamilienhäuser, in Wilen gar 81%. Einen hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern weisen in erster Linie Städte und deren Umland auf. In Rickenbach, Kreuzlingen, Arbon, Gottlieben und Horn ist rund jedes dritte Gebäude mit Wohnnutzung ein Mehrfamilienhaus.
Karte: Anteil Einfamilienhäuser am Gesamtbestand der Gebäude mit Wohnnutzung
Kanton Thurgau, 2022, Anteile in %
Vier von fünf Wohngebäuden in Privatbesitz
2022 gehörten gut 80 % der Wohngebäude im Kanton Thurgau Privatpersonen. Dies ist deutlich mehr als im Schweizer Durchschnitt. Juristische Personen besassen rund jedes zehnte Wohngebäude. Weitere 4 % der Wohnimmobilien waren im Besitz von Gemeinschaften.
Daten und weitere Informationen
Daten
Ebene Kanton, 2018 bis 2022
Gebäude mit Wohnnutzung nach Gebäudekategorie und Baujahr
Durchschn. Wohnfläche der Wohnungen nach Bauperiode und Anzahl Zimmer
Wohnungen nach Anzahl Zimmer, Flächenklasse und Gebäudekategorie
Ebene Gemeinden, 2018 bis 2022
Gebäude mit Wohnnutzung nach Gebäudekategorie
Gebäude mit Wohnnutzung nach Bauperiode
Wohnungsbestand nach Gebäudekategorie
Wohnungen nach Anzahl Zimmer
Längere Zeitreihen
Gebäude mit Wohnnutzung nach Gebaeudekategorie, 1990-2022
Wohnungen nach Anzahl Zimmer, 2009-2022
Gebäudebestand mit Wohnnutzung nach Gemeinden, 1970-2022
Weitere Daten zu diesem Thema
Thematische Karten
Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.
Vordefinierte Karten
Erhebung
Die Ausführungen auf dieser Internetseite basieren auf der Gebäude- und Wohnungsstatistik (GWS) des Bundesamtes für Statistik.
Weitere Informationen
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