Öffentlicher Verkehr

Im Durchschnitt 17 % der Tagesdistanz per ÖV

Thurgauerinnen und Thurgauer legten im Jahr 2021 im Schnitt 17 % der Tagesdistanz oder 5,6 Kilometer mit dem öffentlichen Verkehr zurück. Davon entfallen fast 90 % auf die Eisenbahn. Der öffentliche Verkehr (ÖV) umfasst gemäss Mikrozensus Mobilität und Verkehr auf dem diese Ergebnisse basieren die Eisenbahn und die öffentlichen Busse. 
In der Gesamtschweiz ist der öffentliche Verkehr etwas gewichtiger: Rund 20 % der Tagesdistanz wird mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt.

Wegen Pandemie tendenziell weniger mit dem ÖV unterwegs

Durch die Covid-19-Pandemie nutzten Thurgauerinnen und Thurgauer 2021 den öffentlichen Verkehr im Vergleich zur letzten Erhebung 2015 etwas weniger. Damals legten sie im Schnitt täglich 7,8 Km oder fast 20 % der Tagesdistanz mit dem ÖV zurück. Der Rückgang ist jedoch nicht statistisch signifikant. Trotz des pandemiebedingten Rückgangs war die Distanz, die Thurgauerinnen und Thurgauer im Schnitt täglich mit dem ÖV unterwegs sind, 2021 immer noch deutlich höher als im Jahr 2000. Dies dürfte unter anderem auf den stetigen Ausbau des Angebots zurückzuführen sein.

Pandemie drückte auf ÖV-Passagierzahlen

Der Einfluss der Coronapandemie zeigte sich 2021 – wie bereits 2020 – auch bei den Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr spürbar: Sie lagen 27 % tiefer als vor der Pandemie.
Im Jahr 2021 nutzen im Kanton Thurgau 24,6 Millionen Passagiere den öffentlichen Verkehr.  Die Bahn beförderte mit fast zwei Drittel den mit Abstand grössten Teil der Passagiere. Weitere 22 % benutzten Buslinien und 12 % den Ortsverkehr. Die restlichen 3 % entfielen auf den Schiffsverkehr.

Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende nutzen den öffentlichen Verkehr rege

Besonders für den Schul- und Ausbildungsweg wird der öffentliche Verkehr häufig benutzt: Rund die Hälfte der Distanzen wurden 2021 per Bahn oder Bus bewältigt. An den Arbeitswegen der Thurgauer Wohnbevölkerung hatte der öffentliche Verkehr einen Anteil von 15 %, für Freizeitaktivitäten  wurden 18 %  und für Einkäufe 13 % der Distanzen im öffentlichen Verkehr zurückgelegt.
Im Vergleich zu 2015 wurde der öffentliche Verkehr deutlich seltener für den Arbeitsweg gewählt (2015: 27 %). Grund dafür dürfte die COVID-19-Pandemie gewesen sein. 

Von  jungen Leuten, Frauen und in dichter besiedelten Gebieten lebende Personen wird der ÖV häufiger genutzt

Frauen benutzen tendenziell etwas öfter den öffentlichen Verkehr als Männer: Sie legen im Schnitt 20 % der täglichen Distanz mit dem öffentlichen Verkehr zurück, Männer hingegen rund 15 %. Auch Personen in Ausbildung sind überdurchschnittlich oft mit dem Zug oder mit dem Bus unterwegs.
Wer in einem dichter besiedelten Gebiet wohnt, setzt ebenfalls eher auf den ÖV: Personen, die im kompakten Siedlungsraum oder im urbaner Raum leben, benutzen im Schnitt für rund 20 % ihrer Tagedistanz den öffentlichen Verkehr; bei Personen, die in einer ländlicheren Gemeinde wohnen (Raumtyp "Kulturlandschaft"), sind es dagegen nur 7 %.  
In den Agglomerationen Frauenfeld und Amriswil-Romanshorn nutzen die Bewohner den öffentlichen Verkehr deutlich häufiger als im kantonalen Durchschnitt.

Fast die Hälfte besitzt ein ÖV-Abo

45 % der über 16-jährigen Thurgauer Bevölkerung besitzen ein ÖV-Abonnement. Dies ist etwas weniger als im schweizerischen Durchschnitt (53 %). Dabei gibt es zwischen den Geschlechtern deutliche Unterschiede. So haben 51 % der Thurgauer Frauen ein Abonnement, aber nur 40 % der Männer. Neben Frauen sind Jugendliche, junge Erwachsene und Rentner überdurchschnittlich oft Inhaber eines ÖV-Abos.
Bei den ÖV-Abonnementen erfreut sich vor allem das Halbtax grosser Beliebtheit. 39 % der Thurgauerinnen und 32 % der Thurgauer besitzen ein Halbtax-Abo. Ein Generalabonnement haben 8 % der Thurgauerinnen und Thurgauer.
Die einzelnen Thurgauer Agglomerationen unterscheiden sich bezüglich der Verbreitung von ÖV-Abos markant. So besitzen in der Agglomeration Kreuzlingen nur gerade 37 % der Personen ab 16 Jahren ein Abo. In der Agglomeration Frauenfeld sind es 62 %.
Die Verbreitung der ÖV-Abonnemente hat seit 2015 tendenziell abgenommen, dies vermutlich aufgrund der Corona-Pandemie. So besassen im Jahr 2015 noch 56 % der Frauen und 43 % der Männer ein Abonnement. 

Hinweis:
Da die Daten aus der Erhebung "Mikrozensus Mobilität und Verkehr" aus einer Stichprobenerhebung hochgerechnet wurden, sind sie mit einem Unschärfebereich behaftet.

Daten und weitere Informationen