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Aussenhandel

Spürbarer Exporteinbruch im Jahr 2023

Die Thurgauer Exportwirtschaft spürte 2023 die schwache Weltkonjunktur deutlich: Die Exporte aus dem Thurgau gingen um 7,9 % zurück. Insgesamt wurden Waren im Wert von 4.103 Mia. Franken ausgeführt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Exporte aus dem Thurgau nahmen 2023 um 7,9 % ab, die Importe um 9,8 %.
  • Mehr als die Hälfte der Ausfuhrgüter sind Fahrzeuge, Maschinen sowie Metalle und Metallerzeugnisse.
  • Die EU, insbesondere Deutschland, ist wichtigster Handelspartner.

 

 

Aussenhandel im Jahr 2024

Wie entwickelten sich Exporte und Importe im Jahr 2024? Hier finden Sie die provisorischen Quartalsergebnisse 2024.

Maschinen, Fahrzeuge und Metalle

Fahrzeuge, Maschinen sowie Metalle und Metallerzeugnisse sind die gewichtigsten Ausfuhrgüter im Thurgau. Zusammen machen sie wertmässig mehr als die Hälfte aller Ausfuhren aus. 

Die Grafik unten zeigt in einer etwas detaillierteren Gliederung, welche Warenarten 2023 ein Ausfuhrvolumen von über 200 Mio. Franken erreichten. Maschinen und "Sonstige Fahrzeuge" führen die Rangfolge mit grossem Abstand an, danach folgen Metallerzeugnisse, Chemische Erzeugnisse und Elektrische Ausrüstungen.

 

Exportrückgänge bei vielen Warenarten

Der Exportrückgang von 7,9 % geht auf viele Warenarten zurück. Besonders stark sanken die Ausfuhren von "Papier, Pappe und Waren daraus", "Nahrungs- und Futtermittel" und "Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse": Ihr Exportvolumen verfehlte das Vorjahresniveau um mehr als 20 % oder mehr als 65 Mio. Franken. Die Exporte von Elektrischen Ausrüstungen, Metallen und Chemischen Erzeugnissen gingen ebenfalls um über 15 % zurück.
Mehrausfuhren gab es demgegenüber bei "Kraftwagen und Kraftwagenteilen" sowie in deutlich geringerem Masse bei Maschinen. 

 

Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner

68 % der Exporte aus dem Thurgau gehen in die EU, allen voran nach Deutschland. Im Jahr 2023 nahmen die Ausfuhren in die EU um 13 % ab (nachdem sie im Vorjahr um 11 % gestiegen waren. Im Handel mit Deutschland gab es den grössten Rückgang: –169 Mio. CHF oder –12 %. Die Thurgauer Exportindustrie führt nach Deutschland vor allem Maschinen, Elektrische Ausrüstungen und "Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse" aus (39 % aller nach Deutschland gelieferten Waren). 
Weitere wichtige Handelspartner innerhalb der EU sind Italien und Frankreich mit einem Exportanteil von jeweils 4,1 %. Auch hier war die Ausfuhr 2023 rückläufig.

In das Vereinigte Königreich wurden 2023 Waren im Wert von 346 Mio. Franken ausgeführt, was einem Anteil von 8,4 % am gesamten Ausfuhrvolumen entspricht. 

Amerika, hier vor allem die USA, ist ebenfalls ein wichtiger Absatzmarkt für Thurgauer Exportprodukte. 2023 wurden Waren im Wert von 262 Mio. Franken in die USA geliefert, 2,3 % mehr als im Vorjahr. Bei mehr als der Hälfte dieser ausgeführten Güter handelt es sich um Maschinen, Metallerzeugnisse oder Metalle. Nach China gingen 3,2 % der Thurgauer Exporte. 

 

Importrückgang vieler Warenarten

Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 4.781 Mia. CHF in den Thurgau eingeführt. Das sind 10 % weniger als im Vorjahr. Die grössten Anteile an den Einfuhren haben Waren der Metallindustrie, Fahrzeuge, Maschinen sowie Nahrungsmittel und Getränke (jeweils über 10 %). 

 

Bei fast allen Warenarten wurde 2023 weniger importiert als im Vorjahr. Rückgänge von über 10 % gab es bei Metallen, Chemischen Erzeugnissen und Elektrischen Ausrüstungen. Kraftwagen und Kraftwagenteile wurden hingegen vermehrt eingeführt.

 

Grossteil der Einfuhren aus Deutschland

Aus dem europäischen Ausland werden 84 % aller Waren eingeführt. Dabei ist Deutschland mit einem Einfuhrvolumen von 41 % aller Waren das wichtigste Herkunftsland. Mit grossem Abstand – mit einem Importanteil von weniger als 10 % – folgen Italien, Österreich und China. 


Kleineres Aussenhandelsdefizit

Da die Importe 2023 stärker zurückgingen als die Exporte, war das Aussenhandelsdefizit geringer als im Vorjahr. Es summierte sich auf 678 Mio. Franken. Bereits seit 2010 weist der Kanton Thurgau eine negative Handelsbilanz auf.

Das Defizit stammt in erster Linie vom Handel mit der EU, allen voran mit Deutschland. Auch im Handel mit Italien, Österreich und Spanien gab es 2023 merklich mehr Einfuhren als Ausfuhren. Bei den aussereuropäischen Handelspartnern gibt es vor allem im Handel mit China ein deutliches Aussenhandelsdefizit.
Die grössten Handelsbilanzüberschüsse erwirtschaftete der Thurgau im Handel mit dem Vereinigten Königreich, den USA, Rumänien und Schweden.

Bei den meisten Warenarten war die Handelsbilanz negativ. Ein Handelsbilanzdefizit von mehr als 100 Mio. CHF gab es bei den Warenarten "Erzeugnisse der Landwirtschaft und Jagd sowie damit verbundenen Dienstleistungen", "Nahrungs- und Futtermitteln", "Holz sowie Holz- und Korkwaren (ohne Möbel), Flecht- und Korbwaren" und bei Metallen. Handelsbilanzüberschüsse von mehr als 100 Mio. CHF wurden in den Warenarten "Sonstige Fahrzeuge" und Maschinen erzielt.

 

Daten und weitere Informationen