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Aussenhandel

Thurgauer Exportvolumen sank 2023

Die Thurgauer Exporte konnten im Jahr 2023 gemäss provisorischen Daten nicht an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen. Einzig im vierten Quartal 2023 wurde mehr exportiert als im Vorjahresquartal – dies allerdings vor dem Hintergrund, dass die Ausfuhren damals deutlich zurückgegangen waren.
Der Exportzuwachs im Schlussquartal 2023 ist grösstenteils auf die Fahrzeugindustrie zurückzuführen. Gedrückt wurde das Ergebnis durch Minderausfuhren in den Warengruppen "Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse", "Papier, Pappe und Waren daraus" sowie "Elektrische Ausrüstungen".

Das Wichtigste in Kürze

  • 2023 blieben die Thurgauer Exporte unter dem – guten – Vorjahresergebnis. Auch die Importe nahmen ab.
  • Mehr als die Hälfte der Ausfuhrgüter entfallen auf Fahrzeuge, Maschinen sowie Metalle und Metallerzeugnisse.
  • Deutschland ist wichtigster Handelspartner.
 

Exportrückgänge vor allem bei ….

Im Gesamtjahr 2023 wurden gemäss provisorischen Angaben Waren im Wert von knapp 4.2 Milliarden Franken ausgeführt. Dies sind knapp 7 % weniger als im Vorjahr. Am stärksten waren die Rückgänge bei den Warenarten "Nahrungs- und Futtermittel" und "Elektrischen Ausrüstungen". Auf der anderen Seite konnte die Fahrzeugindustrie und der Maschinenbau nennenswerte Mehrausfuhren verzeichnen.

Auch die Importe nahmen 2023 ab

Die wertmässigen Importe in den Thurgau nahmen gemäss provisorischen Daten im vierten Quartal 2023 wie schon in den vorangegangenen Quartalen kräftig ab. Insgesamt wurden im Jahr 2023 Waren im Wert von knapp 4.8 Milliarden Franken importiert, rund 10 % weniger als 2022. Rückläufig waren insbesondere die Importe von Chemischen Erzeugnissen, Metallen und Elektrischen Ausrüstungen.

Geringeres Aussenhandelsdefizit

Da die Importe stärker sanken als die Exporte, verringerte sich das Aussenhandelsdefizit gemäss provisorischen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um gute 200 Millionen Franken.

"Sonstige Fahrzeuge" und Maschinen erzielten 2023 die grössten Aussenhandelsüberschüsse. Die grössten Aussenhandelsdefizite gab es bei "Erzeugnissen der Landwirtschaft und Jagd sowie damit verbundenen Dienstleistungen" und bei den "Nahrungs- und Futtermitteln".
 


2022

Die Exporte aus dem Thurgau stiegen im Jahr 2022 wertmässig um 8,5 %. Insgesamt wurden Waren im Wert von 4.5 Mia. Franken ausgeführt. 
Der Grossteil der Thurgauer Exporte geht in die EU.

 

Maschinen, Fahrzeuge und Metalle

Maschinen, Fahrzeuge, Metalle und Metallerzeugnisse sind die gewichtigsten Ausfuhrgüter im Thurgau. Zusammen machen sie mehr als die Hälfte aller wertmässigen Ausfuhren aus. 

 

Wichtige Ausfuhrprodukte sind ausserdem "Klebstoffe", "andere Elektrowärmegeräte", "Instrumente, Apparate, Geräte und Maschinen zum Messen oder Prüfen", "Folien und dünne Bänder aus Aluminium (mit einer Dicke ohne Unterlagen max.0,2 mm)" sowie "Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen und dergleichen": ihr Ausfuhrvolumen liegt jeweils über 100 Mio. Franken. 

In vielen Branchen wurde mehr ausgeführt 

Im Jahr 2022 gab es in vielen Warengruppen höhere Ausfuhren als im Jahr zuvor. Insbesondere bei den Warengruppen "Metalle und Metallerzeugnisse", "Maschinen" sowie "Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse" konnten Mehrausfuhren von mehr als 50'000 Franken getätigt werden. 
Demgegenüber wurden nennenswert weniger "Glas- und Glaswaren, Keramik, verarbeitete Steine und Erden" exportiert. 

 

Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner

72 % der Exporte aus dem Thurgau gehen in die EU, allen voran nach Deutschland. Im Jahr 2022 nahmen die Ausfuhren in die EU um 11 % zu. Dabei gab es im Handel mit Deutschland den grössten Exportzuwachs: +168 Mio. CHF oder +13 %. 40 % der nach Deutschland gelieferten Güter waren Elektrische Ausrüstungen, Maschinen oder Produkte der Warengruppe "Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse".
Innerhalb von Europa wurden auch nach Italien und Frankreich Waren im Wert von je über 200 Mio. Franken ausgeführt.
 
Nach der EU sind die USA der zweitgrösste Absatzmarkt für Thurgauer Exportprodukte. 2022 wurden Waren im Wert von 257 Mio. Franken in die USA geliefert (5,8 % der Thurgauer Exporte). Bei gut der Hälfte der ausgeführten Güter handelt es sich um Maschinen, Metallerzeugnisse und Elektrische Ausrüstungen. Ausserhalb von Europa sind ferner Kanada und China wichtige Handelspartner für den Thurgau (je 3 % der Exporte).

Die Ausfuhren nach Russland sind 2022 um 47 % zurückgegangen; sie machen knapp 0,4 % des gesamten Thurgauer Exportvolumens aus. 

 

Deutlich mehr Importe, zumindest teilweise infolge steigender Preise

Im Jahr 2022 wurden deutlich mehr Waren importiert als in den Jahren zuvor. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Importe noch einmal um kräftige 12 % zu. Insgesamt wurden Waren im Wert von 5.3 Mia. Franken eingeführt. Die grössten Anteile an den Einfuhren haben Waren der Metallindustrie, Fahrzeuge, Maschinen sowie Nahrungsmittel/Getränke (jeweils über 10 %).
Besonders grosse Mehreinfuhren gab es bei Fahrzeugen, Metallen/Metallerzeugnissen sowie bei chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen. Ein Teil dieser wertmässigen Zunahmen ist jedoch auf Preiserhöhungen zurückzuführen. So hat z. B. die wertmässige Mehreinfuhr von Biodiesel (dieser macht 17 % der Produkte der chemischen und pharmazeutischen Erzeugnisse aus) um 60 % zugenommen, während der mengenmässige Import lediglich um 10 % angestiegen ist. 

 

 

 

Grossteil der Einfuhren aus Deutschland

Am meisten Waren werden aus Deutschland eingeführt. Mit grossem Abstand folgen Italien, China und Österreich. 


Aussenhandelsdefizit erneut gestiegen

2022 stieg das Aussenhandelsdefizit noch einmal deutlich und lag bei über 800 Mio. Franken. Bereits seit 2010 weist der Kanton Thurgau eine negative Handelsbilanz auf.

Betrachtet man das Aussenhandelsdefizit nach Ländern, rührt das Defizit in erster Linie vom Handel mit der EU, allen von mit Deutschland, her. Auch im Handel mit Italien, Österreich und Spanien gab es merklich mehr Einfuhren als Ausfuhren. Bei den aussereuropäischen Handelspartnern gibt es vor allem im Handel mit China ein nennenswertes Aussenhandelsdefizit.
Deutliche Handelsbilanzüberschüsse von mehr als 100 Mio. CHF gab es im Handel mit den USA, dem Vereinigten Königreich, Dänemark und Kanada.

Deutlich mehr exportiert als importiert wurde 2022 in den Warengruppen "Sonstige Fahrzeuge" und Maschinen. Klar mehr Importe als Exporte gab es demgegenüber bei Erzeugnissen der "Landwirtschaft und Jagd", "Nahrungs- und Futtermitteln", "Holz sowie Holz und Korkwaren" und bei Metallen.

 

Daten und weitere Informationen