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Nationalratswahlen 2019

Nationalratswahlen 2019: Die Grünen legen in allen Thurgauer Gemeinden zu

Die SVP blieb mit einem Stimmenanteil von 36,7 % klar die wählerstärkste Partei im Kanton Thurgau. Sie erreichte aber das Resultat von 2015 nicht mehr (-3,2 Prozentpunkte).
Als grösste Gewinnerin ging die Grüne Partei aus den Nationalratswahlen 2019 hervor: Sie baute ihre Parteistärke um 5,2 Prozentpunkte auf 10,6 % aus. Damit holten sich die Grünen – zum dritten Mal nach 1987 und 1991 – wieder einen Sitz im Nationalrat.
Nebst der Grünen Partei legte auch die glp an Parteistärke zu (+2,0 Prozentpunkte). Damit war sie die Partei mit dem sechstgrössten Stimmenanteil (8,1 %).

 Karten zur Parteistärke in den Thurgauer Gemeinden

        
                     
        
        
                    

        

Klicken Sie auf die entsprechende Karte für die detaillierten Ergebnisse im Themenatlas zur Parteistärke der jeweiligen Partei pro Gemeinde.

Die stärksten Einbussen mussten nebst der SVP (-3,2 Prozentpunkte) die FDP (-1,6) und die BDP hinnehmen (-1,5). Die FDP hat das 2015 zurückgeholte Nationalratsmandat wieder verloren. Stimmenanteile verloren haben auch die EDU (-0,6 Prozentpunkte), die CVP (-0,4) und die SP (-0,1).
Die 6 Nationalratssitze verteilen sich in der Legislaturperiode 2019-2023 auf vier Parteien: Die SVP behält ihre drei Sitze trotz des Verlustes an Parteistärke. Mit jeweils einem Sitz sind die CVP, die SP und neu die GP im Nationalrat vertreten.

 
 

Wahlbeteiligung auf neuem Tiefststand

42,4 % der rund 175'000 wahlberechtigten Thurgauerinnen und Thurgauer haben sich an den Nationalratswahlen 2019 beteiligt. Damit erreichte die Wahlbeteiligung einen neuen Tiefststand.

 

Karte zur Wahlbeteiligung in den Politischen Gemeinden

Klicken Sie auf die Karte für eine detaillierte Ansicht der Wahlbeteiligung nach Gemeinden im Themenatlas.

 

Die Mehrheit verändert den Wahlzettel

Von den knapp 74'000 Thurgauerinnen und Thurgauern, die sich an den Nationalratswahlen 2019 beteiligten, stellten sich fast zwei Drittel ihren Wahlzettel individuell zusammen, indem sie eine der vorgedruckten Listen veränderten oder auf die leere Liste zurückgriffen und diese ausfüllten. Letztere, die leere Liste, wurde im Vergleich zu 2015 vermehrt eingesetzt.
Etwas mehr als ein Drittel legte eine unveränderte Liste ein. Das sind zwar klar weniger als Mitte der 1970er-Jahre. Allerdings nimmt der Anteil unverändert eingelegter Wahlzettel seit den 1990er-Jahren tendenziell wieder zu.

 

Beste "Panaschierbilanz" für die SVP

Im "Panaschierstimmentausch" zwischen den Parteien schnitt die SVP am besten ab. Sie erhielt am meisten Panaschierstimmen. Gleichzeitig flossen von ihren Wahlzetteln am wenigsten Panaschierstimmen an andere Parteien ab.
Überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen holten auch die CVP, die FDP und die SP. Diese Parteien mussten jedoch im Gegenzug auch einen überdurchschnittlich starken Abfluss von Panaschierstimmen verkraften (mehr Informationen zur Panaschierbilanz der Parteien in der Publikation zu den Nationalratswahlen).

Vielfältige Panaschierbeziehungen zwischen den Parteien

Insgesamt verteilte die Thurgauer Wählerschaft gut 72'000 Panaschierstimmen, d. h. sie setzten Kandidaten aus einer anderen Liste handschriftlich auf die eigene Liste. Bei über 15 % dieser Stimmen handelt es sich allerdings um "unechte" Panaschierstimmen (Stimmen flossen an Kandidierende einer anderen Liste derselben Partei).
Die Grafik unten veranschaulicht die übrigen und damit "echten" Panaschierstimmenflüsse zwischen den Parteien. Je weiter rechts ein "Parteien-Paar" steht, desto ausgeprägter war der Panaschierstimmenfluss der erst- zur zweitgenannten Partei. Umgekehrt war der Panaschierstimmenfluss von der zweit- zur erstgenannten Partei umso grösser, je weiter oben ein "Parteien-Paar" liegt.
Einen recht ausgeprägten und gleichzeitig einigermassen "ausgeglichenen" Panaschierstimmenfluss gab es zwischen der SP und der GP, etwas weniger markant auch zwischen der FDP und der CVP sowie zwischen der SP und der CVP.
Bei anderen "Parteien-Paaren" war der Panaschierstimmenfluss ebenfalls gross, aber einseitig.  Am deutlichsten ist dies zwischen der EDU und der SVP der Fall: Von der EDU flossen pro 1'000 eigenen Wahlzetteln und pro Kandidat/-in der SVP rund 58 Stimmen an die SVP ab. In umgekehrter Richtung, von der SVP an die EDU, waren es deutlich weniger. Vergleichsweise häufig vergab auch die Wählerschaft der FDP und der BDP Stimmen an SVP-Kandidierende, während in umgekehrter Richtung deutlich weniger Stimmen abgegeben wurden.

 


Lesehilfe:
• Die Grafik zeigt den Austausch von Panaschierstimmen zwischen jeweils 2 Parteien («Partei 1»–«Partei 2»). Die Partei, die mehr Panaschierstimmen abgeben muss, steht jeweils vor dem Bindestrich («Partei 1»).
• Liegt ein Parteienpaar auf der Diagonalen, war der Panaschierstimmenfluss zwischen diesen Parteien gleich gross. Je weiter unterhalb der Diagonalen ein Parteienpaar liegt, desto mehr Panaschierstimmen flossen (im Vergleich zum Panaschierstimmenfluss in umgekehrter Richtung) von Partei 1 zu Partei 2.
• Je näher ein Parteienpaar bei der linken unteren Ecke liegt, desto geringer war der Panaschierstimmenaustausch zwischen diesen Parteien. Je weiter weg ein Parteienpaar von der linken unteren Ecke liegt, desto mehr Panaschierstimmen wurden zwischen diesen beiden Parteien ausgetauscht.

Christian Lohr ist erneut Panaschierkönig

Diana Gutjahr von der SVP holte an den Nationalratswahlen von 2019 die meisten Wählerstimmen, nämlich 32'000 Stimmen bzw. 8 % aller Kandidatenstimmen. Auf Platz 2 und 3 folgen Verena Herzog und Manuel Strupler, beide ebenfalls von der SVP.
Der überparteilich erfolgreichste Kandidat und damit Panaschierkönig ist 2019 – wie bereits vor vier Jahren – Christian Lohr von der CVP. Er holte 198 Panaschierstimmen pro 1'000 parteifremde Wahlzettel. Diana Gutjahr (SVP) belegt Platz 2 (148 Panaschierstimmen pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln). Auf Platz 3 folgt – ebenfalls wie 2015 – Edith Graf-Litscher (SP) mit 127 Panaschierstimmen (pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln).

Publikation

Ausführliche Resultate zu den Nationalratswahlen 2019 können der Statistischen Mitteilung Nr. 10/2019 entnommen werden.


Daten und weitere Informationen

Daten

Ebene Kanton

Nationalratswahlen 2019

Parteistimmen nach Listen
Kandidaten- und Panaschierstimmen nach Listen und Kandidierenden
Kandidierende nach "echten" Panaschierstimmen ("Panaschierkönig bzw. -königin")
Kandidierende nach Kandidatenstimmen
Kandidierende nach Herkunft der Stimmen
Austausch von Panaschierstimmen zwischen den Parteien

Nationalratswahlen 2019 und frühere Jahre

Parteistärken an Nationalratswahlen, 1971-2019
Wahlberechtigte und Wahlbeteiligung an Nationalratswahlen, Kanton Thurgau und Schweiz, 1955-2019
Wahlverhalten: (veränderte, unveränderte) Wahlzettel an Nationalratswahlen, 2007-2019
Nationalratsmandate nach Partei, 1971-2019
Nationalratsmandate nach Partei und Geschlecht, 1971-2019

Ebene Bezirke und Gemeinde

Ergebnisse der Nationalratswahlen 2019

Wahlberechtigte, Wahlzettel und Parteistimmen nach Bezirken und Gemeinden
Parteistärken nach Gemeinden und Bezirken

Kandidaten- und Panaschierstimmen nach Gemeinden, Listen und Kandidierenden


Die Daten zur Verteilung der Stimmen von unveränderten und veränderten Wahlzetteln pro kandidierender Person (Ebene Kanton und Ebene Gemeinden) stehen auch in maschinenlesbarer Form (Open Government Data) auf dem Thurgauer OGD-Portal data.tg.ch oder unter opendata.swiss zur Verfügung.

Ergebnisse der Nationalratswahlen 2015 2011 2007

Thematische Karten

Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert. Vordefinierte Karten öffnen:

Frühere Nationalratswahlen

Erhebung und Begriffe

Die auf dieser Internetseite vorliegende Analyse der Panaschierdaten der Nationalratswahl 2019 für den Kanton Thurgau stützt sich auf Konzepte des Panaschierexperten Rudolf Burger (Burger, Rudolf, Konzepte zur Analyse der Panaschierstatistik. Eine Studie mit Daten der Nationalratswahlen 1999, Neuchâtel 2001).

Zur korrekten Interpretation der Panaschierstatistik wurden die Rohdaten gemäss dem von Burger vorgeschlagenen Vorgehen bereinigt. Insbesondere wurden "unechte" Panaschierstimmen (d. h. Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei) eliminiert und Korrekturen durchgeführt, die sich aus der Berücksichtigung des für den Panaschierstimmentausch verfügbaren eigenen oder fremden Listenpotentials sowie aus dem verfügbaren Kandidatenpool ergeben.

Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Staatskanlei Kanton Thurgau
National- und Ständeratswahl vom 20.10.2019

Bundesamt für Statistik
Wahlen
Wahlwebseite 2019 zu den National- und Ständeratswahlen