Sozialversicherungen und Sozialleistungen

Immer mehr Menschen beziehen Leistungen aus der AHV

Die Zahl der Thurgauerinnen und Thurgauer, die Rentenleistungen aus der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) beziehen, steigt weiter (+3 % ggü. Vorjahr). Ende 2022 erhielten gut 58'000 Personen eine AHV-Rente, davon 95 % eine Altersrente. Zusatz- und Hinterlassenenrenten wurden an knapp 2‘900 Personen entrichtet.

Die steigende Zahl der AHV-Rentnerinnen und -Rentner widerspiegelt sich auch in den ausbezahlten Leistungen. Im Jahr 2022 wurden knapp 1.3 Milliarden Franken für AHV-Renten aufgewendet (+3 %). Rund die Hälfte der Leistungen entrichtet die Ausgleichskasse Thurgau (2022: 694 Mio. CHF). 

Zahl der IV-Rentnerinnen und -Rentner bleibt fast gleich

Rund 8’500 Thurgauerinnen und Thurgauer bezogen im Dezember 2022 eine Invalidenrente (IV). Damit blieb die Zahl der IV-Rentnerinnen und -Rentner – wie bereits im Vorjahr – praktisch unverändert. 

Für Invalidenrenten wurden 2022 im Thurgau knapp 138 Millionen Franken ausbezahlt. Mit 124 Millionen Franken entrichtete die Ausgleichskasse Thurgau einen Grossteil dieses Betrags.

Anstieg bei den Ergänzungsleistungen gebremst

Dank der Ergänzungsleistungen (EL) können AHV- und IV-Bezügerinnen und -Bezüger ihre minimalen Lebenskosten decken, wenn die Renten nicht ausreichen. Die ausbezahlten Ergänzungsleistungen haben sich im letzten Jahrzehnt laufend erhöht. Dieser Trend wurde durch die Einführung einer Vermögensschwelle mit dem revidierten EL-Gesetz, das per 1. Januar 2021 in Kraft trat, gebremst. Entsprechend stiegen die ausbezahlten Leistungen weniger stark als in früheren Jahren (2022: 0.9 Mio. CHF, 2021: +1.3 Mio. CHF, 2020: +5.3 Mio. CHF). 

Die Zahl der Bezügerinnen und Bezüger blieb beinahe unverändert bei rund 8'700 Personen. 

Gut jede fünfte Person im Thurgau erhält eine IPV

Die Individuelle Prämienverbilligung (IPV) wird zur Mitfinanzierung der Krankenversicherungsprämien auf Antrag von Personen in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen ausgerichtet. Im Jahr 2022 erhielten im Kanton Thurgau knapp 62‘000 Personen eine Individuelle Prämienverbilligung nach dem Krankenversicherungsgesetz. Damit war über ein Fünftel der Versicherten auf eine Prämienverbilligung angewiesen (mehr zum Thema Krankenversicherung), was unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt liegt (Stand 2021).

2022 wurde die Individuelle Prämienverbilligung an rund 2'300 Personen weniger ausbezahlt als im Vorjahr (–4 %). Die ausbezahlten Leistungen blieben dagegen beinahe konstant bei 146 Millionen Franken.

Eine Bezügerin oder ein Bezüger erhielt 2021 im Thurgau durchschnittlich 2'226 Franken (aktuellste für alle Kantone verfügbare Daten), und damit etwas weniger als in der Gesamtschweiz (2'323 Franken).

Ausgaben der Arbeitslosenkasse sinken deutlich

Die Auszahlungen der Arbeitslosenkasse nahmen 2022 um 127 Millionen Franken auf rund 167 Millionen Franken ab (–43 %). Dieser deutliche Rückgang ist hauptsächlich der Abnahme von Kurzarbeitsentschädigungen aufgrund geringerer COVID-19-Massnahmen zu verdanken (–82 Mio. CHF, inkl. Schlechtwetterentschädigung). Auch die ausbezahlten Taggelder sanken deutlich (–44 Mio. CHF), was auf die gute Arbeitsmarktlage zurückzuführen ist. Entsprechend nahm die Zahl der Bezügerinnen und Bezüger von Arbeitslosentaggeldern auf 9’048 Personen ab (–13 %).

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