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Grossratswahlen 2024

Am 7. April 2024 wählten die Thurgauerinnen und Thurgauer das Kantonsparlament neu. Als grösste Gewinnerinnen aus den Grossratswahlen 2024 gingen die Mitte und die SP hervor. Die Mitte steigerte ihre Parteistärke um 1,7 Prozentpunkte auf neu 15,2 %; die SP kam mit einem Plus von 0,5 Prozentpunkten auf neu 12,1 %.

Das Wichtigste in Kürze

  • An den Grossratswahlen 2024 holte die SP 4, die Mitte 3 zusätzliche Sitze.
  • Das neu gewählte Kantonsparlament ist etwas jünger, aber nicht weiblicher als das vor vier Jahren gewählte.
  • Die SVP war die Partei, die im "Panaschierstimmentausch" am meisten profitierte: Sie erhielt überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen, musste aber nur wenige an andere Parteien abgeben.


Wählerstärkste Partei bleibt mit Abstand die SVP. Mit Ausnahme von 4 Gemeinden (Gottlieben, Kreuzlingen, Bottighofen und Bichelsee-Balterswil) rangierte sie in allen Gemeinden auf Platz 1. Über den gesamten Kanton hinweg erreichte sie eine Parteistärke von 32,5 % und lag damit minim über dem Ergebnis der letzten Grossratswahlen 2020. 

 

 

 

 

Deutliche Einbussen mussten die GRÜNEN (-2,4 Prozentpunkte), die GLP (-1,1) und die FDP (-0,9) hinnehmen. Die FDP ist mit einer Parteistärke von 12,7 % hinter der SVP und der Mitte die drittstärkste Kraft – an den Grossratswahlen 2020 hatte sie noch knapp vor der Mitte auf Rang 2 gelegen.
EVP und EDU schlossen etwas besser ab als vier Jahre zuvor und erreichten Parteistärken von 4,9 % bzw. 4,7 %. Aufrecht Thurgau (AUFTG) kam auf einen Wähleranteil von 2,1 %.

 Karten zur Parteistärke in den Thurgauer Gemeinden

     
     
     

Klicken Sie auf die Karten für eine detaillierte Ansicht der Parteistärken nach Gemeinden (nur Parteien mit mindestens 1 Mandat im Jahr 2024) im Themenatlas. 

Karten zur Veränderung der Parteistärken 2024 im Vergleich zu 2020

SVP   Die Mitte    FDP   SP   GRÜNE   GLP    EVP   EDU

Kurztexte zu den Parteistärken auf Gemeindeebene und den Veränderungen 2024–2020 finden Sie in den Statistischen Mitteilungen "Grossratswahlen 2024".

SP holt vier, die Mitte drei zusätzliche Sitze

Die Verschiebungen bei den Parteistärken wirken sich spürbar auf die Sitzverteilung im Grossen Rat aus. Die SP gewinnt 4 zusätzliche Mandate und sitzt ab Beginn der Legislatur 2024-2028 mit 18 Grossrätinnen und Grossräten im Parlament. Die Mitte holt 3 zusätzliche Mandate und hält neu 21 Sitze. Zu den Gewinnerinnen zählen auch die EDU (+1 Sitz) und AUFTG (mit 1 Mandat erstmals im Grossen Rat vertreten).

 

Hinweis: Die Parteien wurden analog zur Sitzordnung im Nationalrat angeordnet.

Sitze einbüssen mussten hingegen die SVP und die GLP (je -3), die GRÜNEN (-2) und die FDP (-1).

 

 

Frauenanteil nicht weiter gestiegen 

40 der der neu gewählten Kantonsrätinnen und Kantonsräte sind Frauen (30,8 %). Damit liegt der Frauenanteil wieder leicht tiefer als bei den letzten Wahlen 2020.
Besonders hoch ist der Anteil Frauen im neu gewählten Kantonsparlament bei der SP (61 %). Überdurchschnittlich ist er auch bei den GRÜNEN (38 %), der EVP und der GLP (je 33 %).

 

 

 

Kandidierende: Mehr Frauen als in früheren Jahren

Im Gegensatz zum Frauenanteil bei den Gewählten war bei den Grossratswahlen 2024 der Anteil Frauen bei den Kandierenden leicht höher als vor vier Jahren. 1'014 Thurgauerinnen und Thurgauer stellten sich für einen der 130 Grossratssitze zur Wahl, so viele wie noch nie. Erfahren Sie hier mehr zu den Kandidierenden der Grossratswahlen 2024.

Der Grosse Rat wird etwas jünger

Im Mittel sind die 2024 gewählten Grossrätinnen und Grossräte 51,2 Jahre alt. Damit ist das Kantonsparlament im Vergleich zu 2020 (52,4 Jahre) etwas jünger geworden.
Im neugewählten Parlament gibt es mehr unter 35-Jährige und mehr 46- bis 55-Jährige als zuvor. Im Gegenzug hat sich die Zahl der 36- bis 45-Jährigen von 25 auf 20 Personen verkleinert. 51 der 130 Kantonsrätinnen und Kantonsräte sind 56-jährig oder älter. Am grössten ist der Anteil älterer Parlamentarierinnen und Parlamentarier bei der SVP. 

 

 

 

Weniger als ein Drittel der wahlberechtigten Thurgauerinnen und Thurgauer ging an die Urne

30,4 % der Wahlberechtigten beteiligten sich an den Grossratswahlen 2024. Damit sank die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2020 (32,6 %) wieder; sie war gleich niedrig wie 2016 – einem historischen Tiefstand. 
Am fleissigsten zur Urne gingen die Wahlberechtigten des Bezirks Kreuzlingen (32,3 %). Die tiefste Wahlbeteiligung verzeichnete der Bezirk Münchwilen mit 27,7 %.

 

Karte zur Wahlbeteiligung in den Politischen Gemeinden

Klicken Sie auf die Karte für eine detaillierte 
Ansicht der Wahlbeteiligung
nach Gemeinden im Themenatlas.

 

Vergleichen Sie Ihre Gemeinde

Wie schnitten die Parteien in Ihrer Wohngemeinde ab, wie in Ihrer Nachbargemeinde? Das zeigt Ihnen einfach und bequem unser Wahlspiegel zu den Grossratswahlen 2024: Wählen Sie 2 Gemeinden aus und vergleichen Sie grafisch, wie sich die Parteistärken oder die Wahlbeteiligung entwickelt haben.

Mehrheit der Wählenden verändert Wahlzettel

6 von 10 Wählerinnen und Wählern veränderten den Wahlzettel oder legten einen Wahlzettel ohne Listenbezeichnung in die Urne. Insbesondere Wählende der Mitteparteien panaschieren, kumulieren oder streichen Namen von Kandidierenden häufig.

Nur 4 von 10 Wählenden gaben eine Liste ab, ohne sie zu verändern. Überdurchschnittlich oft war dies bei Wahlzetteln von Parteien rechts und links der Mitte der Fall. Am meisten unbearbeitete Wahlzettel erhielt die EDU.

 

SVP profitiert am meisten vom "Panaschierstimmentausch"

12,5 % der Kandidatenstimmen waren Panaschierstimmen, das heisst, sie stammten von Listen anderer Parteien. Am besten fiel die "Panaschierbilanz" für die SVP aus: Sie erhielt in allen Bezirken pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen und musste gleichzeitig – pro 1'000 eigenen Wahlzetteln – nur wenige Panaschierstimmen an andere Parteien abgeben. 

-> Grafiken und Kommentare zur "Panaschierbilanz" der Parteien finden Sie in der Statistischen Mitteilung "Grossratswahlen 2024", Seiten 21–30

Publikation

Weitere Resultate zu den Grossratswahlen im Jahr 2024 können Sie der Statistischen Mitteilung Nr. 3/2024 entnehmen.


 

Daten und weitere Informationen

Daten

Parteistärke, Parteistimmen und Mandatsverteilung

Ebene Kanton und Bezirke
Parteistärke an Grossratswahlen, 1972-2024
Kandidaten- und Parteistimmen sowie Sitze nach Listen, 2024
Mandatsverteilung nach Parteien, 1950-2024
Mandatsverteilung nach Parteien und Geschlecht, 1972-2024
Mandatsverteilung nach Parteien und Bezirken, 2024

Ebene Gemeinden
Parteistärke nach Bezirken und Gemeinden, 2024
Parteistimmen nach Bezirken und Gemeinden, 2024
Listenstimmen nach Bezirken und Gemeinden, 2024

Ergebnisse pro Kandidat oder Kandidatin

absteigend sortiert nach Stimmenzahl:
Kandidierende nach Kandidatenstimmen, 2024
Kandidierende nach Beliebtheit bei Wählerinnen und Wählern anderer Parteien (echte Panaschierstimmen, "Panaschierköniginnen und -könige"), 2024

Detaillierte Ergebnisse sortiert nach Listen und Kandidatennummer:
Hier erfahren Sie, wie viele Stimmen die einzelnen Kandidierenden erhielten und von welchen Wahlzetteln diese kamen.
Kandidaten- und Panaschierstimmen der Kandidierenden, Ebene Bezirke, 2024
Kandidaten- und Panaschierstimmen der Kandidierenden, Ebene Gemeinden, 2024
 

Wahlverhalten

Ebene Kanton und Bezirke
Wahlbeteiligung an Grossratswahlen, 1965-2024
Wahlverhalten, veränderte und unveränderte Wahlzettel nach Parteien und Bezirken.2024
Austausch von Panaschierstimmen zwischen den Parteien nach Bezirk, 2024
 

Ebene Gemeinden
Wahlbeteiligung an Grossratswahlen nach Gemeinden 2004-2024
Wahlberechtigte, Wahlzettel und Wahlverhalten nach Gemeinden,2024
 

Die Daten stehen auch in maschinenlesbarer
Form (Open Government Data) auf dem Thurgauer OGD-Portal data.tg.ch oder
unter opendata.swiss  zur Verfügung.


Ergebnisse und Analysen zu früheren Grossratswahlen  2020    2016   2012   2008

Thematische Karten

Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.

Vordefinierte Karten öffnen:

Frühere Grossratswahlen

Ergebnisse und Analysen zu früheren Grossratswahlen  2020    2016   2012   2008

Zur Analyse, Begriffe

Die Panaschiermatrix "Austausch von Panaschierstimmen zwischen den Parteien" sowie die in der Statistischen Mitteilung präsentierten Analysen der Panaschierdaten der Grossratswahlen 2024 für den Kanton Thurgau stützen sich auf Konzepte des Panaschierexperten Rudolf Burger (Burger, Rudolf, Konzepte zur Analyse der Panaschierstatistik. Eine Studie mit Daten der Nationalratswahlen 1999, Neuchâtel 2001).

Zur korrekten Interpretation der Panaschierstatistik wurden die Rohdaten gemäss dem von Burger vorgeschlagenen Vorgehen bereinigt. Insbesondere wurden "unechte" Panaschierstimmen (d. h. Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei) eliminiert und Korrekturen durchgeführt, die sich aus der Berücksichtigung des für den Panaschierstimmentausch verfügbaren eigenen oder fremden Listenpotentials sowie aus dem verfügbaren Kandidatenpool ergeben.

Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Staatskanzlei Kanton Thurgau
Schlussresultate der Grossratswahl vom 7.04.2024

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Nachhaltigkeitsindikatoren MoniThur 
Wahlbeteiligung an Grossratswahlen

Bundesamt für Statistik
Kantonale Wahlen 2024: Thurgau