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Sozialhilfeausgaben

Brutto-Sozialhilfeausgaben sinken weiter

2022 nahm die Zahl der Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger im Kanton Thurgau weiter ab. Diese Entwicklung dürfte zuletzt und in den Jahren vor der Coronapandemie der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt zu verdanken sein. 2020 und 2021 haben wahrscheinlich die Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie eine starke Beanspruchung der Sozialhilfe verhindert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sozialhilfeausgaben der Thurgauer Gemeinden nahmen 2022 weiter ab. 

  • Auf die drei einwohnerstärksten Gemeinden Frauenfeld, Kreuzlingen und Arbon entfallen fast die Hälfte aller Nettoausgaben.

  • Zu den üblichen Ausgaben kamen 2022 Unterstützungsleistungen an Personen mit Schutzstatus S hinzu.

Der Rückgang bei der Zahl der Sozialhilfebeziehenden wirkte sich auch auf die Ausgaben aus. Die Brutto-Sozialhilfeausgaben der Thurgauer Gemeinden – d. h. die insgesamt im Rechnungsjahr ausbezahlten Unterstützungsleistungen – nahmen 2022 um 2.3 Millionen Franken ab (–3,0 %). Insgesamt wendeten die Thurgauer Gemeinden brutto 74.6 Millionen Franken für die Sozialhilfe auf.

 
 

Auch die Nettoausgaben nehmen ab

Die Netto-Sozialhilfeausgaben gingen 2022 ebenfalls zurück. Im Vergleich zum Vorjahr waren sie um 3.4 Millionen Franken tiefer (–11,9 %). Die Nettoausgaben entsprechen den Bruttoausgaben minus Rückerstattungen durch ehemalige Sozialhilfebeziehende und von bevorschussten Leistungen. Insgesamt wendeten die Thurgauer Gemeinden netto 25.4 Millionen Franken für die Sozialhilfe auf. 

Mehr Sozialhilfeleistungen zurückerstattet

2022 flossen 66 % der Brutto-Sozialhilfeausgaben als Rückerstattungen in die Gemeindekassen. Damit wurden mehr Sozialhilfeleistungen zurückerstattet als im Vorjahr (63 %). Seit 2015 steigt der Anteil der Rückerstattungen tendenziell wieder an, nachdem er zwischen 2008 und 2015 laufend zurückgegangen war. 

 

Hälfte aller Nettoausgaben in Frauenfeld, Arbon und Kreuzlingen

Die kantonsweit höchsten Nettoausgaben hatte 2022 – wie bereits in den beiden Jahren davor – Frauenfeld mit 5.2 Millionen Franken. Kreuzlingen folgte mit 3.9 Millionen Franken an zweiter und Arbon an dritter Stelle (3.1 Mio. CHF). Damit entfielen auf die drei einwohnerstärksten Gemeinden fast die Hälfte aller Nettoaufwendungen.

Von den sechs städtischen Gemeinden mit mehr als 10‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern waren die Nettoausgaben auch in Romanshorn vergleichsweise hoch (1.7 Mio. CHF). Weinfelden und Amriswil wendeten dagegen weniger als eine Million Franken für die Sozialhilfe auf.

Weniger Alimentenbevorschussungen

Können Kinderalimente nicht im vereinbarten Umfang von der unterhaltspflichtigen Person bezahlt werden, kann die Obhut unter gewissen Voraussetzungen eine Vorauszahlung bei der Gemeinde beantragen. 2022 betrugen die Alimentenbevorschussungen netto 2.0 Millionen Franken und fielen damit tiefer aus als im Vorjahr (2.2 Mio. CHF).

Sozialhilfebeiträge für Personen im Asylwesen und Personen mit Schutzstatus S

Die Zahlen auf dieser Seite beinhalten auch die Sozialhilfeausgaben für Personen im Asylwesen. Von den 74.6 Millionen Franken brutto gingen 11.1 Millionen Franken an Personen im Asylwesen; das sind rund 15 % der Bruttoausgaben. Mit Staatsbeiträgen und Rückerstattungen erzielten die Gemeinden netto hier jedoch einen Überschuss von 3.2 Millionen Franken.
Zusätzlich zu den Bruttoausgaben für Sozialhilfe von 74.6 Millionen Franken wendeten die Thurgauer Gemeinden 2022 brutto 15.5 Millionen Franken für Sozialhilfebeiträge an Personen mit Schutzstatus S auf. Mit Staatsbeiträgen und Rückerstattungen erzielten sie netto einen Überschuss von 5.6 Millionen Franken. Zu beachten ist, dass Staatsbeiträge und Rückerstattungen teilweise zeitverzögert in die Gemeinderechnungen einfliessen.

Lastenausgleich für Sozialhilfekosten

Im Rahmen des Finanzausgleichs zwischen Kanton und Politischen Gemeinden erhalten die Gemeinden einen Lastenausgleich für Sozialhilfe. In diesem werden auch Alimentenbevor-schussungen berücksichtigt.

mehr zum Thema Finanzausgleich

Publikation

Weitere Resultate zu den Sozialhilfeausgaben der Gemeinden können der Statistischen Mitteilung Nr. 5/2023 entnommen werden.


Daten, Karten und weitere Informationen

Daten

Ebene Kanton, Bezirke, Gemeinden

Sozialhilfeleistungen (ohne Alimentenbevorschussungen), 2010–2022


Diese Daten stehen auch in maschinenlesbarer Form (Open Government Data) auf dem Thurgauer OGD-Portal data.tg.ch oder unter opendata.swiss zur Verfügung. 

Kinderalimentenbevorschussungen, 2010–2022
Sozialhilfeleistungen inklusive Alimentenbevorschussungen, 2022 (Finanzausgleichsrelevante Unterstützungsleistungen)

Daten aus früheren Jahren

 Zu den Tabellen Sozialhilfefälle und Sozialhilfequoten

Thematische Karten

Mit dem Thurgauer Themenatlas werden statistische Daten in Form von Karten visualisiert.

Vordefinierte Karten:

Erhebungen und Begriffe

Die Ausführungen auf dieser Internetseite basieren auf einer Erhebung des Sozialamts Kanton Thurgau und der Schweizerischen Sozialhilfestatistik. Informationen finden Sie auf der Seite Sozialhilfe (Erhebungen).

Begriffserklärungen und Definitionen finden Sie im Glossar.

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Ergebnisse für den Thurgau aus der Schweizerischen Sozialhilfestatistik
Sozialhilfekennzahlen Gemeinden
Lastenausgleich für Sozialhilfekosten

Sozialamt des Kantons Thurgau
Sozialhilfe

Bundesamt für Statistik
Sozialhilfe (wirtschaftliche Sozialhilfe)
Sozialhilfe im weiteren Sinn (alle Sozialleistungen, die zur Deckung des Existenzminimums abgegeben werden)