Bauausgaben und -investitionen

Zwei Drittel der Bauinvestitionen für Neubauten, ein Drittel für Umbauten

Im zweiten Pandemiejahr 2021 – dem aktuellsten Jahr, für das detaillierte Zahlen zur Bautätigkeit zur Verfügung stehen - gaben Private und die öffentliche Hand im Kanton Thurgau wieder etwas mehr aus für Bauten als im Jahr 2020 (1.90 Mia. CHF, +7 %). Trotz dieser Zunahme lagen die Ausgaben immer noch tiefer als vor der Pandemie. Die Bauausgaben umfassen neben Bauinvestitionen (1.76 Mia. CHF) auch öffentliche Unterhaltsarbeiten. Gut zwei Drittel der Bauinvestitionen flossen 2021 in Neubauten, ein Drittel in Umbauarbeiten..

Das Wichtigste in Kürze

63 % der Bauinvestitionen fliessen im Thurgau in den Wohnbau.
Die Investitionen in Wohnbauten bewegen sich nicht mehr auf einem so hohen Niveau wie vor ein paar Jahren.
Hinter 85 % der Bauinvestitionen stehen private Auftraggeber.

Investitionen in Wohnbau legten 2021 stark zu

63 % der Bauinvestitionen flossen 2021 im Kanton Thurgau in den Wohnbau. Dies ist deutlich mehr als im Schweizer Schnitt (50 %). Insgesamt wurden 2021 1.1 Milliarden CHF in den Wohnbau investiert. Dies ist zwar wieder mehr als im ersten Coronajahr 2020 (+18 %), aber deutlich weniger als einige Jahre zuvor. Einen Höhepunkt hatten die Wohnbauinvestitionen im Jahr 2016 erreicht, seither sanken sie. Der industriell-gewerbliche Bau ist die zweitgewichtigste Bauwerkskategorie mit einem Anteil von 14%. Hier nahmen die Investitionen ab.

Private Auftraggeber investieren vor allem in Wohnbau

Fast 85 % in den Bau investierten Franken stammen im Kanton Thurgau von privaten Auftraggebern. Davon flossen 75 % in den Wohnbau, weitere 15 % in die Sparte Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen. Die öffentlichen Auftraggeber investierten am meisten in die Bauwerkskategorie Verkehr und Kommunikation (27 %), gefolgt vom Bereich Bildung und Forschung (19 %), Zwischen 2020 und 2021 nahmen die Investitionen von privaten Auftraggebern um 8,7 % zu, jene der öffentlichen Auftraggeber um 4,9 % ab.

Hohe Bauinvestitionen in Frauenfeld

Frauenfeld war 2021 wie in den Jahren zuvor die Gemeinde mit den höchsten Bauinvestitionen: Im Kantonshauptort wurden Bauinvestitionen im Umfang von 245 Millionen Franken getätigt. Mit grossem Abstand folgte Kreuzlingen, wo 124 Millionen Franken in Bauten investiert wurde.
Pro Einwohnerin oder Einwohner waren die Bauinvestitionen 2021 in Mammern (36'300 Franken) und Schönholzerswilen (20'500 Franken) am höchsten. Der kantonale Schnitt lag bei 6'200 Franken pro Einwohnerin oder Einwohner. Die Bauinvestitionen pro Einwohner können in den einzelnen Gemeinden von Jahr zu Jahr stark schwanken.

Karte: Bauinvestitionen
Bauinvestitionen nach Gemeinden, Kanton Thurgau, 2021

Provisorische Daten 2022
Gemäss provisorischen Daten des Bundesamts für Statistik für das Jahr 2022 stiegen die Bauausgaben im Kanton Thurgau um 4 %. Die Investitionen in Neubauten legten um 4,2 %, die Investitionen in Umbauten um 4,5 % und die öffentlichen Unterhaltsarbeiten um 0,8 % zu.